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Mittwoch, 12.09.
Da zumindest für den Vormittag gutes Wetter angesagt war,
beschlossen wir, die noch ausstehende Hafenrundfahrt zu machen. Die uns schon
gut bekannte Speicherstadt sparten wir aus und legten den Fokus auf den
Industriehafen. Leider waren die Lautsprecher auf dem Schiff ziemlich schlecht,
möglicherweise funktionierte auch die Anlage nicht richtig, aber da wir etwas hören
und fotografieren wollten, waren die geeigneten Stellen an Bord nicht wirklich
zahlreich. Irgendwann wurden wir am Bug jedoch fündig, auch wenn wir dann
notgedrungen stehen mussten. Dafür waren die Infos dann aber doch gut und das
Fotowetter auch. Wir bekamen dann auch ein Schiff zu Gesicht, das beladen
wurde. Das Wendemanöver der großen Pötte auf der Elbe mit Schlepper hatten wir
schon am Sonntag beobachtet. Im Anschluss an die Hafenrundfahrt waren wir einen
Happen essen und sind danach weiter zur Cap San Diego, einem alten
Stückgutfrachter, der als Muesumsschiff im Hafen liegt, getigert. Den haben wir
als nächstes, mit Audioguides ausgerüstet, erkundet. Ich dachte erst, dass wir
nicht extrem viel Zeit dort verbringen würden, es gab ja auch nur 20 Hörtstationen,
aber im Endeffekt waren wir auch dort
fast vier Stunden. Zum Glück haben wir den Maschinenraum, der mich nicht so
unglaublich stark interessierte, als erstes abgehakt ;) Den Rest fand ich
deutlich spannender. Spätestens als wir dann auf dem Passagierdeck (die Cap San
Diego konnte, obwohl Frachter, zwölf – gut betuchte – Passagiere mitnehmen)
waren, befand ich mich gedanklich an Bord der SS Campari :D Das setzte sich
fort. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass ich unbedingt mal wieder „Rendezvous mit demTod“ lesen muss...
Donnerstag, 13.09.
Der Donnerstag dürfte der Tag gewesen sein, an dem wir rein
quantitativ am wenigsten „geschafft“ haben. Wir sind morgens erst relativ spät
losgekommen und dann direkt zur Speicherstadt gefahren. Dort hatten wir das
Problem mit unterschiedlichen Infos aus zwei Reiseführern, die das
Speicherstadtmuseum an unterschiedlichen Stellen verorteten. Hm. Im Endeffekt
stellte sich dann aber heraus, dass das Museum umgezogen und der eine
Reiseführer schlichtweg veraltet war. In Anbetracht der Tatsache, dass ich mich
vor vier Jahren aufgrund des gleichen Reiseführers schon einmal fast verfahren
hätte (Änderung der U-Bahnlinien genau an dem Wochenende, an dem ich da war),
wunderte mich das wenig. Schließlich waren wir aber erfolgreich und wir konnten
uns ausgiebig über die Speicherstadt, ihre Architektur, Quartiersleute usw.
informieren.
Auch da haben wir mal wieder relativ lange gebraucht. Danach
wollte Simon unbedingt ein Eis essen, weshalb wir eine ganze Weile durch die
Hafencity irrten, bis wir schließlich fündig wurden. Ich habe mich ganz
innovativ für einen „Ice-burger“ entschieden. Dahinter verbirgt sich ein
getoastetes Milchbrötchen mit einer Füllung aus Eis nach Wahl. Danach wollten
wir eigentlich noch eine Rathausführung machen, doch bis wir dort angekommen
waren, waren die Führungszeiten vorbei. Also haben wir uns nur die
Eingangshalle und den Innenhof angesehen, bevor es zurück nach Rahlstedt ging.
Fand ich witzig, nur die politische Werbung habe ich getilgt ;) |
Freitag, 14.09.
Museum war mal wieder angesagt. Ohne Simon fuhren wir mit
der S-Bahn ans Südufer der Elbe und dort ins Auswanderermuseum BallinStadt. Der
Name erinnert an Albert Ballin, unter dessen Führung die HAPAG vor dem ersten
Weltkrieg eine der weltgrößten Reedereien wurde und dessen Idee die Errichtung
einer Auswanderer“stadt“ im Hamburger Hafen war. Ziel des Ganzen war zum einen,
den Ausbruch von Krankheiten besser kontrollieren zu können und zum anderen,
den Auswanderern bis zur Abreise eine Alternative zu den zumeist kostspieligen
Übernachtungsmöglichkeiten zu geben. In der BallinStadt sind einige der Hallen
von damals rekonstruiert und enthalten eine Ausstellung. Ein Teil sind
Einzelschicksale, der größere Teil gibt allgemeinere Informationen zu
Auswanderung, Motiven und eben auch zur BallinStadt an sich.
Gegen Mittag haben wir Simon am Hbf wieder aufgesammelt und
sind weiter zu Hagenbecks gefahren. Dort haben wir uns allerdings aufs
Tropenhaus beschränkt. Obwohl wir drei Stunden eingeplant hatten, wurde am Ende
mal wieder die Zeit knapp und wir mussten uns beim Aquarium echt beeilen, weil
das Ende der Öffnungszeit gefährlich heranrückte. Schließlich mussten wir
feststellen, dass wir noch mindestens eine Stunde mehr hätten brauchen können.
Und das, obwohl im Reiseführer von zwei Stunden die Rede war. Fazit: Wir brauchen
die doppelte Zeit.
Das Auswanderermuseum |
Hab vergessen, wie der heißt, fand ich aber cool ;) |
Dieser Klippschliefer hatte leider keine Lust, Hamburg zu verlassen ;) |
Samstag, 15.09.
Tag der Abreise. Wir waren ziemlich flott mit dem
Packen und Aufräumen, sodass wir schon um 9 Uhr mit allem fertig waren und den
Schlüssel abgeben konnten. Die Eile hatte einen Grund und der hieß Hamburg –
oder der Vollständigkeit halber „Fregatte Hamburg“. Die Fregatte wurde 2004 in
den Dienst der Deutschen Marine gestellt und ankerte zwei Tage lang in Hamburg,
der Stadt, die für sie die „Patenschaft“ übernommen hat. Von 10-13 Uhr durften
dann auch normale Menschen mal gucken. Und das haben wir gemacht. Wir haben mal
wieder knapp zwei Stunden benötigt, obwohl man nicht sonderlich viel sehen
konnte vom Schiff. Es war ja auch voll besetzt (200 Mann) und deshalb gab es
auch nur an Deck etwas zu sehen. Die meiste Zeit haben wir allerdings diverse
Besatzungsmitglieder ausgefragt, wenn ich mich recht erinnere. Ich fand die
Dienstgrade am spannendsten... :D Für den militärischen Teil war dann der
männliche Teil der Familie zuständig. Aber ich habe auf jeden Fall gelernt,
dass es ganz schön teuer ist, so ein paar beknackte Raketen abzuschießen, ein
Schuss eine Million Euro oder irgendetwas ähnlich Verrücktes.Die Fregatte Hamburg |
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