Die Motivation steigt spürbar und mit
jeder Woche mehr. Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr bei einem
Rennbahnbesuch auf meine Winterjacke verzichtet. Das rief allerdings gewisse
Irritationen hervor, anscheinend habe ich es meinen Mitmenschen zu einfach
gemacht, nach einer quietschgrüne Skijacke Ausschau zu halten, ist anscheinend
deutlich einfacher als nach einer hellgraue Lederjacke zu finden ;) Aber
irgendwann muss ja mal Schluss sein mit Winter. Der Meinung war offenbar auch
die liebe Sonne, die uns einen herrlichen Tag bei angenehmen Temperaturen
jenseits der einstelligen Zahlen bescherte.
Das herrliche Wetter verbunden mit dem Sponsoring der
Mülheimer Sparkasse – Freikarten – lockte richtig viele Menschen auf den
Raffelberg, zwischenzeitlich war er sogar schon anstrengend voll, zumindest,
wenn man etwas gegen Hunger oder Durst erstehen wollte.
Gleich zwei Rennen richteten sich an die Dreijährigen, beide
waren jedoch alles andere als kopfstark besetzt, allerdings bei Lichte
betrachtet kein Wunder, gab es in Mülheim ein Rennen über 1400 Meter, fand in
Frankfurt eins über 1300 statt. Immerhin war das Mülheimer Rennen ein auf
Stuten beschränktes. Dasselbe in grün bei den Rennen über längere Distanz, 2200
Meter in Mülheim, 2000m in Frankfurt. Nun ja.
Fünf junge Damen kamen in Mülheimer Rennen zusammen, gleich
zwei davon aus dem Quartier von Peter Schiergen. Damit erschöpft sich das
Resümieren dieses ersten Rennens eigentlich auch schon. Die beiden Kölner
Mädels machten das Rennen nämlich unter sich aus. Die größte Überraschung war
dabei, dass nicht die zweite Favoritin Diaccia, sondern ihre debütierende
Stallkollegin Italy mit Adrie de Vries im Sattel am Ende die Nase vorn hatte,
d.h. nicht nur die Nase, sondern eine halbe Körperlänge sogar. Wird echt Zeit,
dass Andrasch Starke wiederkommt, dann weiß man wenigstens wieder, welches von
den Schiergen-Pferden das Gemeinte ist ;) Die übrigen drei Starterinnen hatten
mit dem Kampf um den Sieg nichts zu tun, am besten zog sich noch die Favoritin
Rosanna aus der Affäre, die ebenso wie Diaccia noch eine Diananennung besitzt.
Längere Distanzen als die heute geforderten 1400 Meter sollten beiden aber
entgegenkommen.
Das folgende Altersgewichtsrennen bot aus meiner Sicht drei
spannende Starter. Zum einen war das natürlich Kitco, in den ich mich schon vor
zwei Wochen am Düsseldorfer Führring spontan verliebt hatte – tolles Pferd, das
auch heute wieder grandios aussah und dieses auch in Rennleistung umzusetzen
wusste. Gegner hatte er keine am heutigen Tage. Ich denke, man darf gespannt
sein, wohin es mit dem Halbbruder von Königstiger geht.
Die anderen beiden interessanten Pferde waren Lucky Babe und
Goldschätzchen, die nach langer Pause noch etwas aufzuholen haben sollte.
Vielleicht spürte sie die lange Pause noch, abzuschreiben ist die elegante
Stute nach ihrem dritten Platz sicher nicht. Sehr, nunja, auffällig war Opera
Storm, der seit über einem Jahr keine Rennbahn mehr gesehen hat. Die sah er
heute, allerdings nicht viel mehr, denn die Startboxen waren nicht nach seinem
Geschmack. Der Wallach war aber im Führring schon klatschnass, übrigens, ein
Brocken von Pferd. Würde zwischen ner Reihe Warmblütern aber rein gar nicht
auffallen, ich hab mal auf Röhrbein knapp unter 20cm getippt :D
Vorm Dritten haben wir versucht, uns zu verpflegen, daher
überspringe ich das mal.
Anschließend ging’s wieder zum Führring, wild spekulierend,
ob Kasuga Danon wieder einen Bezwinger finden würde. Ich war der Meinung, nein,
allerdings hätte ich ihn andernfalls auf meine interne „Kann-nicht-gewinnen-Liste“
aufgenommen. Ich weiß nicht, ob er sich dachte, „der zeige ich’s“, aber es hat
auf jeden Fall gewirkt und Kasuga Danon gewann recht mühelos. Ansonsten waren
recht viele unbekannte Pferde dabei, darunter auch der wirklich top aussehende
Mister Mackenzie, ein England-Import van der Meulens. Der stellte sich auch
gewohntermaßen gleich gut vor und wurde Zweiter. Kali Kolumbia mischte den
Führring ein wenig auf, war allerdings harmlos – genau wie dann im Rennen ;) Ganz
nett fand ich’s, dass der Name der Blau-Stute Kingdai Ka erklärt wurde. Dass
das eine der weltgrößten Achterbahn ist, wusste ich nämlich bis dahin nicht.
Es folgte ein Ausgleich III über 2000 Meter.
Führringseindrücke kann ich auch hier nicht bieten, wir sind nämlich zur
Startstelle geschlendert und haben uns das Einrücken mal wieder aus nächster
Nähe angesehen. Ist ja auch immer ganz schön, wenn die Pferde beim Aufgalopp an
den Rails vorbeikommen, aber ich würde mein Kind dann schon da runter nehmen.
Nachdem La Next vorbeigeprescht war, ging’s dann aber doch. Nimmt man den Ausgang
des Rennens, lange Zeit hieß es, es sei totes Rennen zwischen Christoph „Teddy
des Tages“ Columbus und La Next gewesen, bevor dann doch der Teddy zum Sieger
erklärt wurde, standen wir definitiv falsch. Wir konnten die Pferde beim
Zieleinlauf natürlich nur von hinten sehen und von da ist es bekanntlich recht
schwer, den Sieger auszumachen.
Unser Rausschmeißer waren die Dreijährigen, danach riefen
andere Verpflichtungen. Ein Steherrennen für den Derbyjahrgang war aber
selbstverständlich Pflicht. Es war schwer, sogar richtig schwer. Wir haben uns
auch des Öfteren umentschieden, fällt mir so im Rückblick auf. Trotz alledem
war das hervorstechende Pferd Ambizioso, der allerdings zugegebenermaßen auch
der umweltorientierteste der Truppe war. Führte unter Umständen auch dazu, dass
er auf der Geraden recht schnell geschlagen war, vielleicht brauchte er das
Rennen aber auch noch, frühreif waren die Geschwister auch nicht unbedingt. Mit
Ambizioso das größte Pferd war Schulz, der ebenfalls toll aussah, wegen der
Eskapaden Ambiziosos aber gar nicht so hervorstach. Coole Socke trifft es eher
und genau so lief der kleine Bruder eines meiner Lieblingspferde (Slowfoot)
dann auch, völlig abgeklärt und völlig überlegen, der Rest hatte nichts zu
melden. Ich denke, von dem sehen wir noch was. Magaluf überraschte zumindest
mich, der hatte mir im Führring nicht ganz so gut gefallen. Cafe „Karnickel“ au
Lait dagegen hatte ich dagegen aus Dortmund noch in bester Erinnerung. Viel
weniger grün als beim Sieg auf der Sandbahn war er nicht, hinzu kamen die
stärkeren Gegner heute.
Danach ging’s nach Hause, der nächste Bericht kommt am 21.
aus Krefeld.
Bei Magaluf wird es wohl auf ganze weite Wege hinauslaufen - der Rennverlauf war fast identisch mit dem in Baden-Baden im letzten Jahr. Richtig auf Touren kam er beides Male erst sehr sehr spät.
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