Sonntag, 7. April 2013

Frühlingshaftes vom Raffelberg



Die Motivation steigt spürbar und mit jeder Woche mehr. Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr bei einem Rennbahnbesuch auf meine Winterjacke verzichtet. Das rief allerdings gewisse Irritationen hervor, anscheinend habe ich es meinen Mitmenschen zu einfach gemacht, nach einer quietschgrüne Skijacke Ausschau zu halten, ist anscheinend deutlich einfacher als nach einer hellgraue Lederjacke zu finden ;) Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein mit Winter. Der Meinung war offenbar auch die liebe Sonne, die uns einen herrlichen Tag bei angenehmen Temperaturen jenseits der einstelligen Zahlen bescherte.

Das herrliche Wetter verbunden mit dem Sponsoring der Mülheimer Sparkasse – Freikarten – lockte richtig viele Menschen auf den Raffelberg, zwischenzeitlich war er sogar schon anstrengend voll, zumindest, wenn man etwas gegen Hunger oder Durst erstehen wollte.

Gleich zwei Rennen richteten sich an die Dreijährigen, beide waren jedoch alles andere als kopfstark besetzt, allerdings bei Lichte betrachtet kein Wunder, gab es in Mülheim ein Rennen über 1400 Meter, fand in Frankfurt eins über 1300 statt. Immerhin war das Mülheimer Rennen ein auf Stuten beschränktes. Dasselbe in grün bei den Rennen über längere Distanz, 2200 Meter in Mülheim, 2000m in Frankfurt. Nun ja.

Fünf junge Damen kamen in Mülheimer Rennen zusammen, gleich zwei davon aus dem Quartier von Peter Schiergen. Damit erschöpft sich das Resümieren dieses ersten Rennens eigentlich auch schon. Die beiden Kölner Mädels machten das Rennen nämlich unter sich aus. Die größte Überraschung war dabei, dass nicht die zweite Favoritin Diaccia, sondern ihre debütierende Stallkollegin Italy mit Adrie de Vries im Sattel am Ende die Nase vorn hatte, d.h. nicht nur die Nase, sondern eine halbe Körperlänge sogar. Wird echt Zeit, dass Andrasch Starke wiederkommt, dann weiß man wenigstens wieder, welches von den Schiergen-Pferden das Gemeinte ist ;) Die übrigen drei Starterinnen hatten mit dem Kampf um den Sieg nichts zu tun, am besten zog sich noch die Favoritin Rosanna aus der Affäre, die ebenso wie Diaccia noch eine Diananennung besitzt. Längere Distanzen als die heute geforderten 1400 Meter sollten beiden aber entgegenkommen.  


Das folgende Altersgewichtsrennen bot aus meiner Sicht drei spannende Starter. Zum einen war das natürlich Kitco, in den ich mich schon vor zwei Wochen am Düsseldorfer Führring spontan verliebt hatte – tolles Pferd, das auch heute wieder grandios aussah und dieses auch in Rennleistung umzusetzen wusste. Gegner hatte er keine am heutigen Tage. Ich denke, man darf gespannt sein, wohin es mit dem Halbbruder von Königstiger geht.
Die anderen beiden interessanten Pferde waren Lucky Babe und Goldschätzchen, die nach langer Pause noch etwas aufzuholen haben sollte. Vielleicht spürte sie die lange Pause noch, abzuschreiben ist die elegante Stute nach ihrem dritten Platz sicher nicht. Sehr, nunja, auffällig war Opera Storm, der seit über einem Jahr keine Rennbahn mehr gesehen hat. Die sah er heute, allerdings nicht viel mehr, denn die Startboxen waren nicht nach seinem Geschmack. Der Wallach war aber im Führring schon klatschnass, übrigens, ein Brocken von Pferd. Würde zwischen ner Reihe Warmblütern aber rein gar nicht auffallen, ich hab mal auf Röhrbein knapp unter 20cm getippt :D

Vorm Dritten haben wir versucht, uns zu verpflegen, daher überspringe ich das mal.

Anschließend ging’s wieder zum Führring, wild spekulierend, ob Kasuga Danon wieder einen Bezwinger finden würde. Ich war der Meinung, nein, allerdings hätte ich ihn andernfalls auf meine interne „Kann-nicht-gewinnen-Liste“ aufgenommen. Ich weiß nicht, ob er sich dachte, „der zeige ich’s“, aber es hat auf jeden Fall gewirkt und Kasuga Danon gewann recht mühelos. Ansonsten waren recht viele unbekannte Pferde dabei, darunter auch der wirklich top aussehende Mister Mackenzie, ein England-Import van der Meulens. Der stellte sich auch gewohntermaßen gleich gut vor und wurde Zweiter. Kali Kolumbia mischte den Führring ein wenig auf, war allerdings harmlos – genau wie dann im Rennen ;) Ganz nett fand ich’s, dass der Name der Blau-Stute Kingdai Ka erklärt wurde. Dass das eine der weltgrößten Achterbahn ist, wusste ich nämlich bis dahin nicht.

Es folgte ein Ausgleich III über 2000 Meter. Führringseindrücke kann ich auch hier nicht bieten, wir sind nämlich zur Startstelle geschlendert und haben uns das Einrücken mal wieder aus nächster Nähe angesehen. Ist ja auch immer ganz schön, wenn die Pferde beim Aufgalopp an den Rails vorbeikommen, aber ich würde mein Kind dann schon da runter nehmen. Nachdem La Next vorbeigeprescht war, ging’s dann aber doch. Nimmt man den Ausgang des Rennens, lange Zeit hieß es, es sei totes Rennen zwischen Christoph „Teddy des Tages“ Columbus und La Next gewesen, bevor dann doch der Teddy zum Sieger erklärt wurde, standen wir definitiv falsch. Wir konnten die Pferde beim Zieleinlauf natürlich nur von hinten sehen und von da ist es bekanntlich recht schwer, den Sieger auszumachen.

Unser Rausschmeißer waren die Dreijährigen, danach riefen andere Verpflichtungen. Ein Steherrennen für den Derbyjahrgang war aber selbstverständlich Pflicht. Es war schwer, sogar richtig schwer. Wir haben uns auch des Öfteren umentschieden, fällt mir so im Rückblick auf. Trotz alledem war das hervorstechende Pferd Ambizioso, der allerdings zugegebenermaßen auch der umweltorientierteste der Truppe war. Führte unter Umständen auch dazu, dass er auf der Geraden recht schnell geschlagen war, vielleicht brauchte er das Rennen aber auch noch, frühreif waren die Geschwister auch nicht unbedingt. Mit Ambizioso das größte Pferd war Schulz, der ebenfalls toll aussah, wegen der Eskapaden Ambiziosos aber gar nicht so hervorstach. Coole Socke trifft es eher und genau so lief der kleine Bruder eines meiner Lieblingspferde (Slowfoot) dann auch, völlig abgeklärt und völlig überlegen, der Rest hatte nichts zu melden. Ich denke, von dem sehen wir noch was. Magaluf überraschte zumindest mich, der hatte mir im Führring nicht ganz so gut gefallen. Cafe „Karnickel“ au Lait dagegen hatte ich dagegen aus Dortmund noch in bester Erinnerung. Viel weniger grün als beim Sieg auf der Sandbahn war er nicht, hinzu kamen die stärkeren Gegner heute.

Danach ging’s nach Hause, der nächste Bericht kommt am 21. aus Krefeld.

1 Kommentar:

  1. Bei Magaluf wird es wohl auf ganze weite Wege hinauslaufen - der Rennverlauf war fast identisch mit dem in Baden-Baden im letzten Jahr. Richtig auf Touren kam er beides Male erst sehr sehr spät.

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