Mittwoch, 13. April 2016

Schroff? Madeira is... nature - Reisebericht Teil 1



Samstag, 2. April


Zu humaner Zeit aufstehen, den Tag mit einem gemütlichen Frühstück beginnen, dann die letzten Sachen in den Koffer werfen und so langsam losziehen, wenn das kein passender Auftakt für einen Urlaub ist. Gegen kurz nach zehn verließen wir die Wohnung in Dortmund und machten uns auf den Weg nach Düsseldorf zum Flughafen, wo wir gegen viertel vor zwölf auf den Rest meiner Familie trafen. Schnell noch die Koffer abgeben, bei Air Berlin hatten wir schon am Abend zuvor eingecheckt und wir waren so weit. Ein Kaffee saß aber natürlich noch dran, bevor gegen 13 Uhr das Boarding begann. Vier Stunden Flug später landeten wir in Funchal. Der Landeanflug auf die ins Meer hineingebaute Start- und Landebahn war auf jeden Fall schon mal spektakulär, kein Wunder, dass der Flughafen als seiner der schwierigsten in Europa gilt. Bis wir den Mietwagen und natürlich das Gepäck eingesammelt hatten, dauerte es noch mal eine gute Stunde. Dann konnten wir uns endlich auf den Weg nach Calheta machen. Die Route dorthin wartete bereits mit spektakulären Blicken auf. Zwischendurch verfuhren wir uns erst einmal, weil wir auf der Suche nach einem Supermarkt falsch abbogen. Als Konsequenz fanden wir uns auf etwas wieder, das nur äußerste Optimisten als Straße bezeichnen würden. Abenteuer beschreibt es ganz gut, wenn der Weg so steil abfällt, dass die Straße nicht zu sehen ist. Naja, wir kamen heile an. Einen Supermarkt fanden wir schließlich doch noch in Calheta. Dafür kamen wir natürlich erst viel später als abgemacht an der Ferienwohnung an. Aber wir trafen unseren Vermieter nach einigem Telefonieren doch noch. Die letzten paar Hundert Meter zur Villa waren übrigens noch mal mindestens so abenteuerlich wie der Umweg zuvor. Das führte dann schon mal dazu, dass ich ankündigte, schon mal nicht Auto zu fahren. 

Die Ferienwohnung ist jedenfalls ein echtes Highlight, mit Privatstrand und Grillhütte, Pool, genialem Ausblick und Meeresrauschen zum Aufwachen. Die Gestaltung des restlichen Abends bestand entsprechend aus Erkundungstour, Würstchen braten und Rotwein.

Unsere Einfahrt


Sonnnenuntergang am Privatstrand


Bananenbaum und unser Pool


Blick auf den Privatstrand








Sonntag, 3. April

Geweckt wurden wir vom Meeresrauschen. Theoretisch könnte man aus dem Schlafzimmer direkt in den Pool springen, aber dafür reicht die Wassertiefe wohl leider nicht. Also standen wir vernünftig auf und nutzten die Treppe. Papa hatte schon Obst kleingeschnitten und so stand einem zünftigen Urlaubsfrühstück nichts im Wege. Anschließend mussten Papa und ich noch mal zum Supermarkt, um Spülmaschinentabs und Co. zu kaufen. Danach konnten wir endlich los und unsere erste Erkundungstour machen. Wir fuhren zunächst mit dem Auto nach Camara de Lobos, wo es einen tollen Sonntagsmarkt geben sollte. Den haben wir aber mangels entsprechender Beschreibung nicht gefunden, sodass wir nur durch das Städtchen mit malerischem Fischerhafen liefen.













Dann machten wir uns in Richtung Ponta de Sao Lourenco auf, wo wir das Auto stehen ließen und unsere erste Wanderung auf die östliche Landzunge. Wir genossen spektakuläre Ausblicke und legten ca. sieben Kilometer und 450 Höhenmeter zurück.
Anschließend ging es über serpentinenreiche und spektakuläre Bergstraßen und -pässe nach Porta da Cruz auf der wilden Nordseite der Insel. Dort liefen wir in wenig herum, genossen die Aussicht auf die Bucht und einen Kaffee. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit (17.40 Uhr) beschlossen wir dann, durch die Berge wieder nach Funchal zurückzufahren. Auf dem Weg – mal eben 1700 Meter hoch und wieder runter – kehrten wir in einem kleinen Restaurant ein und aßen zu Abend (okay, aber nicht likewürdig). Dann ging‘s zurück nach Calheta und ab in den Pool. Danach duschen und Rotwein. 

Los geht's





Minidino mampft Apfel



Montag, 4. April

Um halb acht klingelte Daniels Handy und wer war dran? Die Post. Das wurde natürlich im Urlaub nicht beantwortet. Die Entschuldigung mit guten Urlaubswünschen folgte immerhin auf dem Fuße per SMS. Aber wach waren wir. Etwas später gab es dann das bewährte Urlaubsfrühstück bestehend aus Obstmüsli – von Papa selbst geschnipselt – und Brötchen, die übrigens gar nicht schlecht sind und auch der deutschen Zunge munden. Klar sind das keine Vollkornbrötchen, aber schmecken tun sie durchaus. Anschließend machten wir uns abmarschbereit. An diesem Tag sollten wir lernen, dass man die Wetterberichte durchaus ernst nehmen sollte. Auf mich wollte ja keiner hören, als ich den Wetterbericht für Madeira mit unbeständig zitiert hatte. Zugegeben fällt es auch schwer, das zu glauben, wenn man bei schönstem Sonnenschein von Calheta aus aufbricht. Nachdem wir eine Wanderkarte gekauft hatten, wollten wir nach Rabacal fahren, was mitten in den Bergen liegt, um dort eine Levada-Bergwanderung zu machen. Leider machte uns der in den Bergen festhängende Regen einen Strich durch die Rechnung. Neben der Nässe von oben war die Sicht gleich null, sodass wir von den Plänen Abstand nahmen, die mitunter recht heftig steilen Straßen bestaunten und dann weiter durch nach Porto Moniz ganz im Nordwesten fuhren. Das Städtchen war dann glücklicherweise wieder direkt am Meer, sodass die Wolken am Berg blieben und wir von dem schlechten Wetter allenfalls zwischendurch mal etwas Nieselregen abbekamen. In Porto Moniz statteten wir dem Aquarium einen Besuch ab. Dort war die Fauna des Meeres rund um Madeira zu bestaunen. Immerhin gab es bunte Fische, kleine Haie, Rochen unterschiedlichster Couleur, aber erstaunlicherweise keine Schwarzen Degenfische zu betrachten. Wir hielten es trotzdem eine gute Stunde bei den nur 12 Becken aus. Anschließend promenierten wir am Ufer entlang und konnten uns kaum an den spektakulär an die Klippen krachenden Wellen sattsehen. Nachdem wir uns noch ein Eis respektive Kuchen einverleibt hatten und das Wetter am Berg immer noch genauso schlecht war, vertagten wir die Wanderpläne und sahen zu, dass wir wieder in Richtung des trockeneren Südens aufbrachen. 

Mit Sack, Pack und Brötchen on Tour


Blick auf Porto Moniz
Das Aquarium





Das ging natürlich nur durch die Berge. Dann machten wir einen Schwenk nach Westen und hielten uns Richtung Küste. Kurz vor Paul do Mar hielten wir noch einmal an und genossen die Aussicht aus 360 Meter in die Berglandschaft und aufs Meer. Eine ganze Weile standen wir dort und sondierten die Lage. Anschließend machten wir uns an die Abfahrt, natürlich nicht ohne einen Zwischenstopp, denn wir hatten eine Levada gesichtet. Natürlich mussten wir da erst einmal schauen, wo die hinführte und so kamen wir doch noch zu einer Mini-Mini-Wanderung. 

Da, die erste Levada!

Danach fuhren wir zurück nach Calheta, kauften fürs Abendessen ein und dann ging es zurück zur Villa. Während sich Simon, Daniel und Mama an den Pool legten, machten Papa und ich ein kleines Läufchen. Acht Kilometer nahmen wir unter die Laufschuhe, bis nach Calheta und wieder zurück. Die Strecke hatte es an Höhenmetern in sich: zum einen mussten wir natürlich von der Ferienwohnung aus zur Straße hoch und dann von Calheta aus ging es gut zwei Kilometer am Stück bergauf. Laut Runtastic absolvierten  wir 500 Höhenmeter. Dusche und vor allem das Essen hatten wir uns auf jeden Fall verdient. Dies bestandt aus Garnelen mit Brot und Zwiebeln, gefolgt von gebackenen Kartoffeln und Süßkartoffeln mit Steaks und Avocado-Mango Salat und schließlich Zitronensorbet zum Nachtisch. 
Auf dem Weg zu unserer Villa





Calheta aus der Bananenplantage
 






Prösterchen - maderisches Bier




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