Donnerstag, 21. April 2016

Schroff? Madeira is... sea - Reisebericht Teil 3



Donnerstag, 7. April

Wandertag war angesagt. Frühstückszeit war wie immer so gegen acht und halb neun. Dabei mussten wir beim Blick auf den Wetterbericht feststellen, dass uns die Bewölkung in den Bergen auch an diesem Tag treu bleiben würde. Da wir das schon abends zuvor befürchtet hatten und entsprechend geplant hatten, waren wir vorbereitet und mussten nicht mehr groß suchen. Wir fuhren mal wieder den Berg hoch, blieben aber im Süden (wegen Wetter und so) und parkten das Auto in Prazeres. 


Der Regenbogen bleibt uns treu.




Da gehts hinunter, bis auf Meereshöhe


Ziemlich steil hier!
Wir nahmen die “große Küstenroute” unter die Füße, 17 Kilometer und laut Wanderführer 5:40 Stunden lang. Erst einmal ging es aus 537 Metern Höhe runter bis auf Meereshöhe – auf einem sehr steilen Pfad den Hang entlang bis hinunter nach Paul do Mar. Die Route, ein Rundweg dieses Mal, war als “rot” gekennzeichnet, eben wegen dieses sehr steilen Abstiegs bis nach Paul do Mar und natürlich wegen des folgenden Aufstiegs. Dazwischen aber konnten wir uns während der Durchquerung des Dorfes an der Kaimauer entlang ein wenig entspannen. Dann ging es wieder rauf, zunächst auf 460 Meter, wieder direkt am Hang entlang. Halbwegs oben machten wir Mittagspause an einem Aussichtspunkt. 


Noch in Paul do Mar im Hintergrund ist aber schon der zu bezwingende Berg zu sehen.





Blick aus halber Höhe auf Paul do Mar




Fast oben, erst mal Mittagspause!



Dann mussten wir den Pfad verlassen und liefen auf Dorfstraßen weiter bis auf 640 Meter im Dorf Faja da Ovelha. Dort endlich erreichten wir an der Kirche die Levada Nova, die uns den Rest des Weges vorgab. Zwei Drittel der Strecke waren noch zu absolvieren, dafür nun weitgehend flach. Sie führte uns durch die Örtchen Raposeira do Lugarinho und Lombo do Coelho bis zurück des Prazeres. Dort hatten wir dann auch genug, die Uhr sagte 16.45 Uhr. Damit waren wir gut sechs Stunden unterwegs gewesen, hatten aber auch eine ausgedehnte Pause sowie viele kleine Guckstopps eingelegt. 






Mandarinen to go am Wegesrand - das wurde natürlich genutzt



Anschließend fuhren wir nur noch einkaufen und zurück nach Calheta, wo wir uns nach Kaffee und Kuchen eine ausgiebige Dusche gönnten. Abends gab es die Reste unserer Bolognese spezial mit Salat und Erdbeeren mit Eis. Läuft.

Freitag, 8. April

Irgendwie war der Tag heute leicht fehlstartbelastet. Beim Frühstück lief es noch, zumal wir Teile der leckeren Früchte vom Markt im Müsli wiederfanden. Und danach gab es endlich Bolo de Caco, das traditionelle madeirische Brot aus Mehl und Süßkartoffeln. 



Danach wollten wir Rabacal und von dort aus den dritten Anlauf einer Route starten. Nachdem wir ein paar Umwege gefahren hatten, u.a., weil wir eine Tankstelle suchten und zunächst nicht fanden, kamen wir mit einiger Verspätung aber bei bestem Wetter auf dem Wanderparkplatz an. Wir entschieden uns dann gegen die “Wanderautobahn” und für die Roue 49 Lagoa do Vento. Erst verliefen wir uns kurz, was dazu führte, dass wir die Route letztlich “falsch rum” liefen. Dies stellte sich im Nachhinein aber als gut heraus, denn die Wege waren schmal, bisweilen rutschig und richtig steil. Dafür gab es richtig viel Natur, genau das richtige für die Männer. Das Wort des Urlaubs, schroff, wurde das eine oder andere Mal in die Landschaft gebrüllt. Jedenfalls waren wir alle froh, dass wir die steilen Strecken meist hoch und nicht hinuntermussten. Manchmal aber doch und so brachte mich ein steiler Abstecher zum Wasserfall fast zum Umdrehen. Die anderen waren aber überzeugend und so konnte ich den Anblick auch genießen. Hoch war dann kein Problem, aber das finde ich auch immer die angenehmere Richtung. 


Nur Büsche und Bäumchen trennen uns mal wieder vom Abgrund, den man leider nicht sieht vor lauter Buschwerk


Auch hier ist der Abgrund nur zu erahnen...


Da geht's hin!


Gekraxel


Zeit für ein Foto ist immer!




Der Wasserfall

Ein zweiter Abstecher führte uns zu einem kleinen See. Der Rückweg war dann entlang einer Levada, das war ja dann wieder entspannt. Bis wir dann wieder am Parkplatz waren, zeigte die Uhr auch schon wieder 16.30 Uhr. 


Fast ein Urwald


Interessante Moosformationen entlang des zweiten Abstechers




Zwischen den Wolken


Levada gefunden


Auf die Höhe des Forellenteichs geht es nun hinunter...


...um diesen Anblick zu genießen.
 



Wir holten dort dann das Mittagessen (bolo) nach und fuhren zurück nach Calheta. Dort kauften wir wiederum bei pingo doce zum Abendessen ein und machten uns dann einen ruhigen Abend bei Wein und Risotto mit Meeresfrüchten und Fisch sowie Schokopudding und Erdbeeren zum Nachtisch. 


Kleine Fotosession rund ums Ferienhaus


Rutsche (?) in der Bananenplantage




 

Samstag, 9. April

Leider neigte sich der Urlaub schon wieder dem Ende zu. Wir hatten uns für den letzten Tag auf Madeira nichts mehr Großartiges vorgenommen, zumal wir auch noch packen und das Ferienhaus aufräumen mussten. Daher wurde es mit dem Frühstück etwas später. Das Wetter machte uns zumindest den Abschied ein klein wenig leichter, denn es präsentierte sich weniger strahlend als gewohnt. Die Sonne verdrückte sich die meiste Zeit hinter die Wolken und auch in der kommenden Woche sollte es weniger gut werden, immerhin etwas. Nachdem wir die Reste vertilgt oder eingepackt hatten, vertrödelten wir die Zeit bis mittags. Dann brachen wir so langsam auf. Papa hatte etwas besser Tetris gespielt als auf dem Hinweg und den begrenzten Platz im Kofferraum unseres CLAs bestens ausgenutzt, sodass Mama und ich zwar immer noch einen Koffer auf den Schoß nehmen mussten, ansonsten aber beinahe alles hinten drin war. Kurz vor Camara de Lobos machten wir noch einen Abstecher zur Cabo Girao, einer der höchsten (580 m) Steilküsten der Welt und genossen ein letztes Mal eine absolut grandiose Aussicht aus luftiger Höhe auf den Atlantik. Die Aussichtsplattform wurde vor wenigen Jahren mit EU-Geldern neugestaltet, sodass die Plattform über den Klippenrand hinausragt und durch Lochgitter und transparente Böden einen Blick in schwindelerregende Tiefen erlaubt. 




Unter meinen Füßen gehts 580 Meter in die Tiefe


Guckt doch mal!


Geht doch!



Anschließend war noch Zeit für einen Kaffee und Kuchen-Stopp in einer Padaria in Gaula. Sowohl Gebäck als auch Kaffee waren ebenso günstig wie lecker. Danach blieb uns der Weg zum Flughafen leider nicht erspart. Nachdem wir den Mietwagen abgeliefert hatten, ging es am frühen Abend ab in die Luft und gen Norden. Wieder einmal ging damit ein kurzweiliger, toller Familienurlaub zu Ende. Die Fortsetzung folgt sicher, die Frage ist nur, wohin… 


Bis zum nächsten Trip!

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