Dienstag, 23. April
Es war Regen bis in den späten Nachmittag angesagt. Wir
planten also zunächst einmal nichts, nur Ausschlafen und dann mal Schauen.
Gegen kurz nach acht waren aber trotzdem schon alle aus den Betten gekrabbelt.
So fuhr ein Dreierteam zum Einkaufen nach Cervionne und Prunette. Dabei
entdeckten wir einen Bäcker und ein vielversprechendes Restaurant in Cervionne.
Währenddessen testete Simon den Pool und rettete einen Frosch und Mama sperrte
sich im Bad ein. Die Aufregung war aber schon wieder vorbei, als wir vom
Einkaufen zurückkamen. Anschließend gab es Frühstück. Eine Regenpause erlaubte
sogar ein Sonnenbad am Pool, wenn auch ein kurzes. Leider zog es sich dann doch
wieder zu, sodass wir die Flucht ins Haus antraten. Bis dahin war es jedoch
auch schon wieder Mittag.
Da hatten wir dann auch ausreichend getrödelt, das Wetter
hielt auch ganz gut. Also machten wir uns auf den Weg den Berg hinunter
Richtung Süden. Dieses Mal mussten wir nicht allzu lang fahren, bis wir Aléria
erreichten. Zu Zeiten der Römer war dies die Hauptstadt Korsikas. Die alte
Römerstadt wurde jedoch irgendwann zerstört, vielleicht von den Vandalen, so
sagt es zumindest der Reiseführer, Wikipedia ist da jedoch nicht so eindeutig.
Der Eintritt ins Museum sowie zu den Ruinen war mit 2 Euro sehr günstig. Das
Museum beschränkt sich allerdings auf eine sehr kommentararme Ausstellung
archäologischer Funde. Nicht einmal auf Französisch finden sich dort viele
Erklärungen. Etwas weiter half ein Faltblatt, immerhin auch auf Deutsch
erhältlich. Die Infotafeln an den Ruinen der römischen Stadt selbst waren aber
deutlich ausführlicher und informativer. Also alles gut. Es fielen immer mal
wieder ein paar Tropfen vom Himmel, alles in allem hielt das Wetter aber gut
und v.a. viel besser als die Vorhersage.
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Aléria |
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römische Ruinen |
So fuhren wir nach Aléria zurück,
holten beim Bäcker Baguette und Pizza zur Stärkung und fuhren dann wenige
Kilometer nach Osten, um noch eine kleine Wanderung dran zu hängen. Wir liefen
durch die Macchia (Oberbegriff für die weitläufigen Felder auf denen Ginster,
Wacholder, Kräuter usw. wachsen)-Landschaft am Meer entlang hin zum Tour de
Diane, einem der alten genuesischen Wachtürme direkt am Meer. Etwa 8 Kilometer
streiften wir durch die Gegend, immer wieder gab es Blicke aufs Meer östlich
oder den Etang de Diane westlich. Wieder am Auto angekommen fuhren wir zurück
Richtung Santa Maria Poggio, suchten erst in Prunete vergeblich nach einem
geöffneten Restaurant, wurden dann aber mit dem Restaurant „au Cinderella“ doch
noch fündig. Wir nahmen alle das korsische Menü, u.a. mit Brocciu, einem
Schafskäse, Sardellen, Stuffatu (ein Schmorgericht mit Kalbsfleisch), Crême
Brûlée mit Rosmarin und einem Semi-Freddo aus Honigeis mit Crunch.
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Tour de Diane |
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Zwischen Meer und Etang de Diane |
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Was auch immer das ist... |
Mittwoch, 24. April
Dieses Mal starteten wir wieder zeitiger. Wir hatten
ursprünglich vorgehabt, in den Kastanienwäldern der Castagniccia wandern zu
gehen, jedoch keine geeigneten Wege gefunden. So wurde kurzerhand umgeplant und
wir fuhren zur Nordküste. Wir parkten kurz vor einem kleinen Örtchen namens
Ogliastro und wanderten los. Geplant waren etwa 15 Kilometer rund um ein
kleineres Bergmassiv bis hin zum Strand (Ostriconi) und an der Küste entlang
zurück, also einmal quer durch die Macchia-Landschaft, sehr abwechslungsreich
mal bergig-schroff, mal maritim. Knapp vier Stunden brauchten wir für die
Wanderung, die meiste Zeit waren wir ziemlich allein unterwegs.
Nach der Tour
nahmen wir die Castagniccia auf dem Rückweg via Abstecher noch mit. Wir fuhren
einmal mehr serpentinenreiche Sträßchen über Morosaglia und La Porta.
Allerdings waren die Kastanienbäume noch nicht belaubt, die brauchen wohl
zumindest in den höher gelegenen Regionen noch ein paar Tage. Wir kauften auf
dem Rückweg noch ein, waren trotzdem relativ früh wieder im Ferienhäuschen und
aßen das erste Mal vor 20 Uhr zu Abend: Risotto und Würstchen vom Grill.
Zwischendurch wurde das WLAN auch wieder in Gang gebracht, sodass wir dann auch
wieder Internet hatten.