Dienstag, 30. April 2019

Reisebericht Korsika Teil 2


Dienstag, 23. April

Es war Regen bis in den späten Nachmittag angesagt. Wir planten also zunächst einmal nichts, nur Ausschlafen und dann mal Schauen. Gegen kurz nach acht waren aber trotzdem schon alle aus den Betten gekrabbelt. So fuhr ein Dreierteam zum Einkaufen nach Cervionne und Prunette. Dabei entdeckten wir einen Bäcker und ein vielversprechendes Restaurant in Cervionne. Währenddessen testete Simon den Pool und rettete einen Frosch und Mama sperrte sich im Bad ein. Die Aufregung war aber schon wieder vorbei, als wir vom Einkaufen zurückkamen. Anschließend gab es Frühstück. Eine Regenpause erlaubte sogar ein Sonnenbad am Pool, wenn auch ein kurzes. Leider zog es sich dann doch wieder zu, sodass wir die Flucht ins Haus antraten. Bis dahin war es jedoch auch schon wieder Mittag. 

Da hatten wir dann auch ausreichend getrödelt, das Wetter hielt auch ganz gut. Also machten wir uns auf den Weg den Berg hinunter Richtung Süden. Dieses Mal mussten wir nicht allzu lang fahren, bis wir Aléria erreichten. Zu Zeiten der Römer war dies die Hauptstadt Korsikas. Die alte Römerstadt wurde jedoch irgendwann zerstört, vielleicht von den Vandalen, so sagt es zumindest der Reiseführer, Wikipedia ist da jedoch nicht so eindeutig. Der Eintritt ins Museum sowie zu den Ruinen war mit 2 Euro sehr günstig. Das Museum beschränkt sich allerdings auf eine sehr kommentararme Ausstellung archäologischer Funde. Nicht einmal auf Französisch finden sich dort viele Erklärungen. Etwas weiter half ein Faltblatt, immerhin auch auf Deutsch erhältlich. Die Infotafeln an den Ruinen der römischen Stadt selbst waren aber deutlich ausführlicher und informativer. Also alles gut. Es fielen immer mal wieder ein paar Tropfen vom Himmel, alles in allem hielt das Wetter aber gut und v.a. viel besser als die Vorhersage. 
Aléria




römische Ruinen


So fuhren wir nach Aléria zurück, holten beim Bäcker Baguette und Pizza zur Stärkung und fuhren dann wenige Kilometer nach Osten, um noch eine kleine Wanderung dran zu hängen. Wir liefen durch die Macchia (Oberbegriff für die weitläufigen Felder auf denen Ginster, Wacholder, Kräuter usw. wachsen)-Landschaft am Meer entlang hin zum Tour de Diane, einem der alten genuesischen Wachtürme direkt am Meer. Etwa 8 Kilometer streiften wir durch die Gegend, immer wieder gab es Blicke aufs Meer östlich oder den Etang de Diane westlich. Wieder am Auto angekommen fuhren wir zurück Richtung Santa Maria Poggio, suchten erst in Prunete vergeblich nach einem geöffneten Restaurant, wurden dann aber mit dem Restaurant „au Cinderella“ doch noch fündig. Wir nahmen alle das korsische Menü, u.a. mit Brocciu, einem Schafskäse, Sardellen, Stuffatu (ein Schmorgericht mit Kalbsfleisch), Crême Brûlée mit Rosmarin und einem Semi-Freddo aus Honigeis mit Crunch. 






Tour de Diane

Zwischen Meer und Etang de Diane

Was auch immer das ist...



 

Mittwoch, 24. April

Dieses Mal starteten wir wieder zeitiger. Wir hatten ursprünglich vorgehabt, in den Kastanienwäldern der Castagniccia wandern zu gehen, jedoch keine geeigneten Wege gefunden. So wurde kurzerhand umgeplant und wir fuhren zur Nordküste. Wir parkten kurz vor einem kleinen Örtchen namens Ogliastro und wanderten los. Geplant waren etwa 15 Kilometer rund um ein kleineres Bergmassiv bis hin zum Strand (Ostriconi) und an der Küste entlang zurück, also einmal quer durch die Macchia-Landschaft, sehr abwechslungsreich mal bergig-schroff, mal maritim. Knapp vier Stunden brauchten wir für die Wanderung, die meiste Zeit waren wir ziemlich allein unterwegs. 








Nach der Tour nahmen wir die Castagniccia auf dem Rückweg via Abstecher noch mit. Wir fuhren einmal mehr serpentinenreiche Sträßchen über Morosaglia und La Porta. Allerdings waren die Kastanienbäume noch nicht belaubt, die brauchen wohl zumindest in den höher gelegenen Regionen noch ein paar Tage. Wir kauften auf dem Rückweg noch ein, waren trotzdem relativ früh wieder im Ferienhäuschen und aßen das erste Mal vor 20 Uhr zu Abend: Risotto und Würstchen vom Grill. Zwischendurch wurde das WLAN auch wieder in Gang gebracht, sodass wir dann auch wieder Internet hatten. 



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