Sonntag, 21. August 2011

Sommer, Sonne, schnelle Pferde beim Saisonhöhepunkt in Hannover

Eins vorab: Es war gar nicht so schlimm ;) Gute Ratschläge gab es ja im Vorfeld zuhauf, nachdem ich angekündigt hatte, den weißen Fleck namens Hannover auf meiner Rennbahn-Landkarte zu tilgen. Bisher kannte ich die Neue Bult nur abseits von Renntagen. So voll war es gar nicht in Hannover, obwohl ja das Saisonhighlight war. Der Parkplatz war gut belegt, aber es war immer noch ein Plätzchen zu finden. Ich konnte am Führring immer schön in der ersten Reihe stehen und fühlte mich auch sonst nicht, als würde ich von Menschenmassen erdrückt. Allerdings habe ich, glaube ich, verstanden, warum ich den Rat bekam, Ohrenstöpsel einzupacken, was ich nicht getan habe. Ich habe mich aber auch abseits der Vergnügungsmeile aufgehalten und daher solch „spannende“ Dinge wie den Chica's Walk auf dem Geläuf und Autogrammstunden mit Maite Kelly (13 Jahre zu spät für mich) und Jorge (Hhohhhe, Roche – scheint fast so schwer wie das englische th zu sein) Gonzalez gar nicht erst mitbekommen. 
Bestes Foto des Tages, war auch das allerletzte, das ich heute geschossen habe. Deswegen darf es an die erste Stelle ;) - Auvano, Lavallo, El Okawango, Earl of Winds
Das kulinarische Angebot und vor allem das kostenlose Programmheft fand ich top. Über die Kommentare im Programmheft, offenbar selbst geschrieben, in der SW stehen solche netten Sachen nie, habe ich teilweise ein bisschen geschmunzelt, ich fand sie aber gut und echt mal erfrischend, wenn man an den SW-Einheitsbrei gewöhnt ist. Mal ein Beispiel, zu Esperanza stand dort: „War Dritte in Bad Doberan. Ob das reicht?“

Aber kommen wir mal zu den Rennen. Mit zehn an der Zahl war das Programm absolut typisch für Hannover. Selbst mir waren die zehn Rennen etwas viel heute, was aber auch daran liegen mag, dass das Hauptrennen extrem früh gelaufen wurde.

Es fing jedenfalls sehr beschaulich an. Wir waren schon vor 12 Uhr auf der Bahn gewesen, haben da aber jede Menge alte Bekannte getroffen, Grüße an Tabari, A Magicman und all_is_easy, sodass die Zeit nicht lang wurde. Das erste Rennen hätte ich nicht unbedingt gebraucht, war aber insofern ganz praktisch, als dass ich meine Begleitung mal wieder kurz briefen konnte, sie ist nämlich nicht so häufig auf der Bahn. Die Starter im ersten Rennen fand ich alle nicht so dolle, ich hatte mehr Our Passion auf der Rechnung als Holyrood – nein, das heißt weder Holyrose noch Holyroad – aber begeistern konnte mich da keiner so recht, allenfalls noch Adolfo und A Mighty Heart.

Danach wurde es dann aber deutlich interessanter. Die dunklen Wolken begannen auch langsam, sich zu verziehen. Zwischenzeitlich hatte es ein wenig getröpfelt. Meiner Ansicht nach gab es nur zwei Pferde in dem Rennen, namentlich Königsklasse, die schon lange überfällig war und Seschat. Jens Hirschberger war auch meine erste Trainersichtung gewesen. Von Familie Schiergen war trotz des Grupperennens keiner anwesend. Am besten sah Königsklasse aus, allerdings traute ich dem Braten nach den ganzen Platzierungen nicht so recht und entschied mich für Seschat, die einen Euro auf Sieg mitbekam. Agua maria muss noch ein paar Kilos abnehmen, bevor das mit der Rennpferdoptik klappt, sie wirkte neben den anderen Stuten schon sehr rundlich. 

Fehlersuchbild. Ob der Puschel wohl vom Nachbarn gemopst ist? Königsklasse in "Hickst-Optik"
Im dritten Rennen waren gleich noch einmal die dreijährigen Sieglosen angesprochen. Außerdem fand ich das Rennen deutlich schwieriger auszurechnen als das davor. Bevor ich die Pferde gesehen hatte, hatte ich mir Edmee ausgesucht, weil mir die Frankreichform gefiel. Und dann kam Bogatir *sabber*, absolut meine Kragenweite, schön dunkel, ein Bild von einem Pferd. Hätte ich am liebsten direkt eingepackt. Außerdem stand der 75 am Toto! Leider habe ich das erst nach dem Rennen mitbekommen, war ja nirgendwo ein Bildschirm.
Was ich nicht gut fand, war die Musiklautstärke als das „Catwalktraining“ abgehalten wurde. Für Pferdeohren war das jedenfalls eindeutig zu laut. Dafür haben sich die Pferde aber noch sehr vernünftig benommen, ausgenommen Danse en Soirée, aber die benahm sich sowieso ziemlich durchgeknallt.

Bogatir
Das vierte Rennen war natürlich von Werder Bremen geprägt und natürlich von der Tatsache, dass die Herren Tim Borowski und Claudio Pizarro tatsächlich anwesend waren. Damit war dann auch klar, warum sich im Führring eine Menschentraube bildete, die allerdings nicht an die heranreichte, die sich beim Derby um Michael Owen gebildet hatte, wo wir gerade schon beim Thema Fußball sind. Ansonsten war das Rennen recht langweilig. Die vier optischen Rausgucker belegten auch im Rennen die Plätze eins bis vier. Entscheiden konnte ich mich zwischen Black Arrow, Global Thrill, Nevada und Steel Blade sowieso nicht. Aber Steel Blade muss definitiv noch ein bisschen üben, bis das mit dem Wiehern klappt. Beim allem Respekt, der kleine Racker hört sich bei seinen Versuchen genauso an wie die Sauen meines Onkels, wenn sie nach Futter schreien... Zu allem Überfluss verpennte Steel Blade den Start völlig, dafür packte er am Schluss aber noch gehörigen Speed aus. Black Arrow war dagegen, kein Wunder bei dem Vater eigentlich, völlig souverän.

Black Arrow
Holterdipolter kam danach schon das Hauptrennen, viel zu früh irgendwie. Mitterweile waren die Wolken weg und die Sonne knallte geradezu vom Himmel. Hatte also doch einen Grund, dass der Wetterbericht von 30°C sprach. Aber ich war ja beim Hauptrennen. Tja, ich finde Theo Danon ja sowieso – Marion kennt das schon – sowas von geil. Ich find den Hammer, so ein knuffeliges, properes Kerlchen mit einem Mordshintern. Super. Aber ich wollte mich ja nicht mehr blenden lassen... Von wegen. Lindenthaler ist vom Typ her einfach nicht sonderlich auffällig, aber das wusste ich ja auch schon, sah aber gut aus. Genau wie Navarra Queen, die in diesem Leben zwar keine Schönheit mehr wird, aber damit gewinnt man ja auch – meistens – keine Rennen. Gereon ist nicht so meins, Sundream gefiel mir besser als schon einmal, ein schmales Hemd bleibt er trotzdem. Sinnerman und Aviator fielen nicht weiter auf. Theo Danons Sieg war dann doch etwas überraschend, allerdings kam Lindenthaler auch erst nicht so richtig in die Gänge und wurde erst schnell, als Theo Danon schon weg war. Hm, vielleicht doch ein Steher, oder zumindest 200 Meter mehr?

Der frisch gebackene Gruppesieger Theo Schmitt Danon
Ihm fiel auch kein Zacken aus der Krone: Platz zwei für Lindenthaler
Den Ausgleich III danach fand ich ziemlich uninspirierend. Kasumi ist mir jedenfalls vorher nicht aufgefallen, aber ich war auch mit einer Portion Pommes beschäftigt. The Miss Mcardle drehte, wie schon beim letzten Start, vor den Sattelboxen ziemlich am Rad, sodass Andreas Bolte selbst führte. Anscheinend gab es dann Diskussionen, weil der Trainer versuchte, der Stute die Runde durch den Führring zu ersparen, Steffi Hofer saß in der Sattelbox auf. Die Runde wurde dann wegignoriert, als der Zuständige vom Rennverein gerade mal nicht hinsah. Das war aber auch schon das spannendste.

Das Listenrennen könnte einen Vorgeschmack auf den Herbst geliefert haben, wenn es wieder heißt, Black Type, wer will noch mal, wer hat noch nicht? Na gut, ganz so schlimm war es nicht, mit Prakasa, Quesada und Waldjagd waren immerhin drei Stuten dabei, die sich das Prädikat bereits verdient hatten. Elope sagte mir rein gar nichts, fand ich enttäuschend, sehr klein, sehr dünn, sehr nichtssagend. Und dann machte ich noch die Anmerkung: „So ganz ohne Vorkenntnis würde ich Shining Glory ansagen.“ Typisch, wer sie wohl weder getippt noch gespielt hat. :D Quesada ist und bleibt einfach niedlich, ihr Laufen war dann allerdings schon etwas rätselhaft, zumal sie auf Listenebene ja schon gewonnen hat. Prakasa gefiel mir besser als zuletzt und bestätigte das auch im Rennen, wo sie nur knapp gegen Shining Glory den Kürzeren zog. Waldjagd gefiel mir von allen Starterinnen noch am wenigsten, die war schon vorher patschnass und nervig.

Shining Glory
Beim anschließenden Ausgleich IV über 2000 Meter haben wir die Startstelle dem Führring vorgezogen. Leider bekamen wir dann den Kinder-Hutwettbewerb akustisch mit... die Moderation war grenzwertig peinlich, aber egal. Das Rennen hab ich durch die Kameralinse gesehen, also nicht wirklich ;)

;) Aufgalopp mal aus einer anderen Perspektive: Cedrik und Mariquita
Waiting...
Start frei!
Das neunte Rennen war dann unser Rausschmeißer. Waren wieder nur kurz am Führring, die Startmaschine stand schon wieder so günstig. Lavallo gefiel mir, Auvano weniger. Aber das Rennen war richtig spannend. Das ist schon cool, wenn auf der Zielgeraden vier Pferde auf Linie an einem vorbei donnern... Was mir dazu gerade noch so einfällt, irgendwie schien die äußere Spur zur Abwechslung mal nicht so attraktiv zu sein wie sonst. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde nicht ein einziges Rennen von außen gewonnen, zumindest nicht, so lange wir da waren. Das letzte Rennen haben wir uns dann nämlich gespart. Allmählich zogen am Horizont auch dunkle Wolken auf, außerdem waren neun Rennen dann auch genug.

Boxen auf zum Ausgleich II. Und weg sind sie...
... oder doch nicht. "Hey, wartet auf mich!" Earl of Winds hat den Start verpennt.

Spannender Enkampf zwischen Le Numero, Auvano, Lavallo, El Okawango und Earl of Winds
Jetzt ist eine Woche Rennbahnpause und dann geht’s für vier Tage nach Baden-Baden.

1 Kommentar:

  1. Das sind super Fotos... Und du hast Recht: Mein Favorit ist auch das erste. Genial! :-)

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