Dienstag, 28. Juli 2015

Frankreich-Revival-Tour Teil 1



Treue Leser dieses Blogs werden sich noch dunkel an mein Auslandssemester vor knapp fünf Jahren erinnern, das mich nach Angers in Westfrankreich führte. Viel haben wir – Lena und ich – damals gesehen, kennengelernt, erlebt. Nach dem Auslandssemester folgte eine gemeinsame WG, die nun zwar nicht mehr existiert, aber mit einem Kilometer Distanz wohnen wir immer noch recht nah beieinander. Irgendwann im letzten Jahr entstand dann die Idee, mal wieder in Angers vorbeizuschauen. Direkt und spontan klappte das zwar nicht, irgendwie müssen wir ja auch – mittlerweile berufstätig – unsere Brötchen verdienen und so, aber Anfang dieses Jahres konnten wir Nägel mit Köpfen machen. 

Dankenswerterweise liehen uns Lenas Eltern ein Auto, sodass wir genügend Platz hatten, um viel Wein zu kaufen. Unvergessen ist noch immer unser Ausflug nach Saumur, bei dem wir jeweils eine Kiste Sekt durch die ganze Stadt zum Bahnhof schleppen mussten, nachdem wir und schworen, das nie wieder zu tun. Ich kann mich noch an den Muskelkater erinnern, als hätte ich ihn gestern gehabt. Dieses Mal hatten wir also vorgesorgt. Bei acht Tagen Frankreich kann sich ja auch so einiges zusammensammeln.
Auf den Weg gen Westen machten wir uns also am

Samstag, 18. Juli

Gefühlt war die Reise jedoch einen Tag vorher schon losgegangen, denn wir hatten in Remscheid übernachtet, um am Samstag früh losfahren zu können. So halbwegs klappte das auch. Gegen 9 Uhr rollten wir und wir rollten gut, jedenfalls bis Valenciennes direkt hinter der französisch-belgischen Grenze. Ausgerechnet im Mautland Frankreich erwischten wir drei Staus, zwei davon (5 und 10 Kilometer) vor Bezahlstationen. Yay. So richtig erklären konnten wir uns das nicht, da sowohl in Belgien als auch Frankreich bereits seit einigen Wochen Ferien sind und in Deutschland und Belgien überhaupt kein Stau war. Mit etwa zwei Stunden Verspätung kamen wir schließlich um 18 Uhr in Tôtes bei Lydie und Joel an. Dort verbrachten wir den Abend – mit leckeren Sachen vom Grill und natürlich jeder Menge Wein und die Nacht auf Sonntag. Irgendwann am Abend heimsten wir dann auch noch diverse Adressen von Weingütern zwischen Angers und Saumur ein. Das macht doch gleich viel mehr Spaß als im Supermarkt!

Sonntag, 19. Juli

Nach dem Ausschlafen – es war natürlich spät geworden – und einem ausgedehnten Frühstück mit intensiver Unterhaltung, waren wir, was das Französische anbetrifft, wieder richtig drin. Gegen Mittag brachen wir dann aber doch auf, schließlich warteten noch 300 Kilometer Straße auf uns. Wir nahmen einen kleinen Umweg über die Pont de Brotonne, die Lena noch nicht kannte und fuhren dann die teuerste Autobahn Frankreichs bis runter nach Angers, man gönnt sich ja sonst nichts, aber als Ortsunkundige mit zehn Jahre altem Navi wollten wir auch nicht über die Dörfer tingeln. Jedenfalls waren die Straßen wunderbar frei, sodass wir ohne weitere Verzögerungen Angers erreichten und dort zunächst zum Hotel fuhren. Wir hatten ausschließlich Hotels in der Innenstadt ausgesucht, daher war das mit dem Parken des Autos immer recht spannend. Wir hatten jedoch Glück und bekamen einen (den einzigen!) Hotelparkplatz in einem Parkhaus. Unser Zimmer wartete mit einem Highlight auf: unserem Privatbalkon. Meiner Beobachtung nach war es das einzige Zimmer mit Balkon. Das war natürlich super und geradezu prädestiniert für eine abendliche Weinsession.
Anschließend machten wir uns noch auf eine kleine Runde durch die angeviner Innenstadt: am Château vorbei, zur Kathedrale, durch die Einkaufsstraßen usw. Wir bewunderten die mittlerweile fertiggestellte Tram und stellten fest, dass der Place du Raillement ohne Baugrube doch sehr malerisch sein kann. Aber eigentlich hat sich kaum etwas verändert. Der eine oder andere Laden war nicht mehr da, aber prinzipiell war es doch noch das Angers, das wir kannten. Die Orientierung klappte auch noch recht gut. Schließlich kehrten wir in der Rue Plantagenêt im La Bouche Double zum Essen ein. Selbiges war sehr gut und versetzte uns endgültig wieder zurück. Endlich wieder leckeren Ziegenkäse und so J Die Hauptspeise hab ich vergessen, zum Nachtisch gab’s Pain perdu, in erster Linie, weil ich wissen wollte, was das ist. Anschließend haben wir uns die Stadt in beleuchtet angeschaut und haben uns dann noch eine halbe Flasche Wein auf dem Balkon gegönnt.






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