Montag, 20. Juli
Der Tag fing entspannt an mit einem sehr guten Frühstück im
Hotel. So gestärkt machten wir uns auf zu „unserem“ Château, um dort u.a. das
Fotoshooting von vor fünf Jahren zu wiederholen. 2010 waren wir bestimmt 5-6mal
dort gewesen, was aber auch damit zu tun hatte, dass wir da noch keine 25 waren
und daher auch keinen Eintritt zahlen mussten. Das ist ja nun leider anders. Aber
es war trotzdem sehr schön. Die Sonne war an diesem Montag zwar meist von
Wolken verdeckt, aber warm war es trotzdem, sodass T-Shirt und kurze Hose die
goldrichtige Wahl waren. Das zog sich glücklicherweise durch die ganze Woche,
noch nicht mal einen Pullover brauchten wir abends. Nach dem wir uns im Château
ausgetobt hatten, gingen wir weiter in die Innenstadt und durchstreiften unsere
Lieblingsläden, praktischerweise war schon Sommerschlussverkauf. Danach kauften
wir noch Sachen fürs Picknick ein und tranken einen Tee im Salon de Thé
Gourmandise, noch so ein Café, in dem wir 2010 recht häufig waren. Leider gab’s
meine Apfeltarte nicht mehr, aber die mit Aprikosen war auch lecker.
Abends zogen wir dann zum Etang de St. Nicholas. Im
Auslandssemester haben wir dort sonntags manchmal gepicknickt, dieses Mal taten
wir das abends und machten die Heerscharen an Joggern neidisch.
Dienstag, 21. Juli
Am frühen Morgen machte ich es den Joggern nach und ging
selbst laufen, natürlich u.a. auch um den Etang de St. Nicholas. Nach dem
Frühstück stand dann der Tag im Zeichen der Pferde. Ganz ohne geht’s natürlich
nicht. In Le Lion d’Angers fanden an diesem sonnigen Dienstag Rennen statt, der
Höhepunkt des Programms war ein Listenrennen für Dreijährige. Leider kam kein
in Deutschland trainiertes Pferd. Ich hatte auf Mister Universum gehofft, der
aber bei der Starterangabe herausgenommen wurde. Erst einmal mussten wir jedoch
die 25 Kilometer nach Le Lion hinter uns bringen, was nicht ganz so einfach
war, weil das Navi versuchte, uns an der Nase herumzuführen. Wir kamen aber
trotzdem an und das auch pünktlich. Die Rennbahn an sich war sehr süß, der Eintritt
frei und die Bahn für französische Verhältnisse sogar recht gut besucht, was
sicherlich auch an den Sommerferien lag. Neben den Flachrennen gab es auch eine
Steeplechase und ein Cross Country-Rennen. Letzteres ist schon etwas verrückt,
hatte ich live auch noch nie zuvor gesehen. Dass die alle den Weg finden und
sich nicht verreiten bei diesem Gekurve ist schon erstaunlich. Im Hauptrennen
„adoptierte“ ich mangels bekannter Pferde die vom Gestüt Etzean gezogene
Morgenlicht, die allerdings letzte Außenseiterin im Sechserfeld war. Chancen
auf den Sieg hatte sie nicht, sah aber gut aus und wurde ordentliche Vierte.
Nur einen Platz weiter vorn landete der haushohe Favorit Zafiro aus dem
Rouget-Quartier. Der zweitlängste Außenseiter Royal Dolois entschied das Rennen
nach langem Ringen mit Pretorio, dem zweiten Schimmel im Feld, für sich.
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Cool Raise gewinnt das 1. Rennen |
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Die Kirche dominiert den Hintergrund |
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Royal Dolois siegt vor Pretorio im Grand Prix du Lion d'Angers, L. |
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Morgenlicht |
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Cross Country Steeplechase |
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Die Sieger: Neofito und David Cottin |
Auf dem Rückweg von der Rennbahn bogen wir spontan noch von
der Schnellstraße ab, um ein weiteres Loire-Schloss abhaken zu können. Wir
kamen genau richtig in Plessis-Macé an, um noch an der Führung teilnehmen zu
können. Wir beschlossen den Tag mit der Einlösung meines
Weihnachts(?)-Geschenks, nämlich Crêpesessen in der Crêperie du Château in
Angers.
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großklickbar |
Mittwoch, 22. Juli
Wir verließen Angers und machten und auf den Weg die Loire in
östlicher Richtung entlang. Wir brachen schon gegen acht Uhr auf, hatten
nämlich ein strammes Programm vor uns. Die erste Station hieß
Saint-Georges-sur-Layon, ein kleines Örtchen zwischen Angers und Saumur und
Heimat der Domaine de Varannes, dem Weingut von
Françoise und Pierre-Damien Guichoux, eine der Empfehlungen von Serge.
Den Hof zu finden, erwies sich als nicht ganz so einfach. Das Navi kannte die
Adresse nicht, sodass wir ein paarmal um den Pudding fahren mussten, ehe wir
nach einer Tour über die Schotterpisten doch noch fündig wurden. Tja und dann
hatten wir die Hausherren fast noch aus dem Bett geworfen, denn abends zuvor
hatte es im Ort ein Fest gegeben und dann standen unerwartet morgens um neun
zwei Deutsche vor der Tür… Nun ja, wir wurden dann bestens unterhalten und
verbrachten ganze zwei Stunden dort, probierten Wein (was gibt es besseres am
frühen Morgen *g*), quatschten über dieses und jenes und luden am Ende den
Kofferraum voll.
Dann fuhren wir weiter nach Saumur, um dort direkt beim unserem
geliebten Bouvet haltzumachen und den Kofferraum mit Sekt noch voller machten.
Dann waren wir aber fertig mit der Getränkekultur und widmeten uns Ess- statt
Trinkbarem, indem wir das Champignonmuseum zwei Kilometer weiter besichtigten.
Danach war dann Mittag durch und wir fuhren zum Hotel, um einzuchecken. Den
Nachmittag verbrachten wir mit dem Besuch des Châteaus, das, anders als vor
fünf Jahren, nicht mehr nur noch Baustelle, sondern auch wieder von innen zu
besichtigen war, was wir somit nachholten. Besonders viel zu sehen gibt es da
jedoch (noch) nicht. Der letzte Programmpunkt war Combier, ein Pendant zu
Cointreau, wo wir auch noch eine Führung machten. Danach machten wir noch eine
kurze Pause, bevor wir abends essen gingen und noch einen Spaziergang durch
Saumur anschlossen.
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