Montag, 21. Februar 2011

Der Winter ist noch nicht vorbei - Rennen in Neuss

Nach mehreren Besuchen in Dortmund war heute zur Abwechslung mal Neuss angesagt, sozusagen als Generalprobe für den 13. März. Entgegen meiner ersten Eindrücke war die Bahn ganz gut besucht, die Zustände in der Wetthalle und im Tribünengebäude konnte man schon fast als Gedränge beschreiben. Der ersehnte Frühling hingegen lies sich nicht blicken, bei Temperaturen um 4 Grad und sehr frischem Wind war es auf Dauer mehr als frostig.

Das erste Rennen versprach schon Spannung. So langsam aber sicher gerät der Derbyjahrgang, wenn auch noch nicht die potenziellen Derbyaspiranten, ins Blickfeld. Leider war Red Cat, die ich gern gesehen hätte, Nichtstarter, aber auch so hatte Marion Weber mit Seduisant (wir rätseln immer noch, warum die Stute einen „Männernamen“ trägt) und Escapada noch zwei Eisen im Feuer. Allerdings sahen die beiden Damen im Vergleich mit dem Rest ziemlich plüschig aus und konnten es im Aussehen nicht so recht mit Spanish Bay und Adita aufnehmen, die deutlich austrainierter aussahen. Boliche fiel in erster Linie durch die fiel zu große „Mütze“ auf, die ihr Teufelohren verlieh, meiner Meinung nach der einzige Grund, den Sieg davonzutragen. Boliche war offensichtlich jedoch anderer Meinung als ich, oder verstand mich absichtlich falsch, vom ersten Platz von hinten war nicht die Rede. Dafür überraschte Seduisant als zweite hinter dem überlegenen Spanish Bay, profitierte aber auch von einem guten Ritt.

Spanish Bay
Adita
"Teufelsohr" Boliche
Zweites Rennen: Warolino sah so gut aus wie immer, den mag ich einfach. Pythonga gefiel mir ebenfalls, während Matja Mou, Rocky Racoon und Racing Times am unteren Ende der Skala rangierten und teilweise eher einen mitleiderregenden Eindruck boten. Anscheinend habe ich mehr gequatscht als geguckt, denn mehr geben meine Erinnerungen an das Rennen nicht her ;), war aber auch nicht sonderlich spektakulär, den Sieger For Pro hatte ich nicht auf der Rechnung, der war für mich auf Platz 2 oder 3 „vorgesehen“.

Im dritten Rennen gab es für mich nur Wiltshire (Wiltschaiah) und Rendimiento. Erster sah klasse aus und letzteren finde ich einfach toll, auch wenn der ganz bestimmt kein schönes Pferd ist. Mi Corrazon sah ganz knuffelig aus, hat es aber mit dem Laufen offenbar nicht so. Anna hab ich irgendwie nicht wahrgenommen, ist mir also weder positiv noch negativ aufgefallen. Bevor das Rennen gestartet wurde, mussten die Zuschauer allerdings Geduld aufbringen, als Wiltshire in der Startbox stieg, sich dabei den Kopf stieß und bewusstlos liegenblieb. Absolut kurios und vor allem ziemlich „unpraktisch“, da man ein Pferd ja nicht einfach vom Geläuf tragen kann. Die Verzögerung war unvermeidlich, aber dem Anschein nach, scheint es Wiltshire zum Glück nicht allzu schlimm erwischt zu haben. Jedenfalls bot die zu überbrückende Zeit Gelegenheit zum Philosophieren über Gehirne und die Denkfähigkeit von Amöben :D

Das vierte Rennen war für mich recht einfach. Ich hatte mich schon im Vorfeld auf Valenzani festgelegt, der die heute in guter Form reitende Steffi Hofer im Sattel hatte. Der Eindruck im Führring konnte nur bestärken, denn Valenzani sah klasse aus, hellwach und sehr muskulös, da konnte der Rest nicht ganz mithalten. Gut, Imondo ist generell nicht sonderlich beeindruckend, läuft aber immer toll, daher musste das nicht unbedingt der ausschlaggebende Faktor sein, zumal Little Doc auf der anderen Seite einfach ein wunderschönes Pferd mit einem noch schönerem Kopf ist. Den schaue ich mir immer wieder gern an. Irish Silk sieht deutlich besser aus als er laufen kann, den habe ich also gleich gestrichen, den Rest fand ich nicht erwähnenswert.

5. Rennen: Waren wir am Führring? Hm, meine Erinnerung weist mal wieder Lücken auf. Doch, ich erinnere mich an Prince Dumont und an unsere Diskussion, ob es Avis wohl heute bis zur Bahn und in die Startbox schaffen würde. Die These war, falls ja, gewinnt er auch. Ich hätte mal auf mich selbst hören sollen. Whishing Wonders sah ordentlich aus, allerdings hatte ich den nach dem letzten Rennen nicht mehr auf der Rechnung, was natürlich auch wieder falsch war. Mein Tipp, Cape of Good Hope konnte natürlich nichts reißen, dafür habe ich ein paar brauchbare Fotos geschossen.

Runde 1
Endkampf, noch ist die Entscheidung nicht gefallen...
Avis mit Nikol Oelerking
Einer muss Letzter werden, dieses Mal traf es Antonio Gold
Die entscheidende Erkenntnis des 6. Rennen? Royal Salsa hat das gleiche Grinsen wie Filip Minarik! :D Nett auch der Satz von Eugen Frank über die zweitplatzierte Damanda nach dem Rennen: „Trainer, kleines Pferd, großes Herz, Wahnsinn!“ Damit sorgte er vor allem bei den Besitzern der Stute für strahlende Gesichter, die den Ausspruch gar nicht oft genug wiederholen konnten, sehr süß. Dabei war ich eigentlich unzufrieden, weil mein eingeplanter Sieger Owentuo Nichtstarter war. Dafür hatte ich am Führring Zeit und Muße zu beobachten, wie Nadine Ermashev, der anscheinend nicht ganz wohl in ihrer Haut war, für Jockeys in Deutschland abgelichtet wurde. Währenddessen wurde Laura-Jana Gabriel mit so viel Schwung auf Feelin Irie geworfen, dass sie fast auf der anderen Seite wieder heruntergesegelt wäre.
Ich glaube, wir waren zum Rennen gucken oben auf der Tribüne Immerhin haben wir jetzt mal die Telefonzelle live bewundert.



Nenzo siegt und ich entschuldige mich für das miserable Foto ;)
Im siebten Rennen versuchten wir uns an einer Dreierwette, weswegen meine Aufmerksamkeit beim Pferdegucken stark auf einige wenige Pferde fokussiert war. Unsere Wahl fiel auf Angel Danon, Mistic Fire und einen Falschen natürlich, nämlich Barreq, der aber auch toll aussah, und eben nicht den deutlich unscheinbareren Erlian. Mehr weiß ich nicht mehr.

Danach wagte sich Marion an die Viererwette. Vielleicht hätte uns das Rennen davor eine Lehre sein sollen, denn es kam letztendlich wie es kommen musste, drei von vier. Spielverderber sollte dieses Mal Anapa Angel sein, die man nach Formen aber auch wirklich nicht tippen konnte. Und auch sonst gab es nicht sonderlich viele Gründe für sie. Aber um ehrlich zu sein, gab es kein optisch besonders hervorstechendes Pferd. Nach dem achten Rennen war uns dann so kalt, dass wir uns auf den Heimweg machten. Im Nachhinein doppelt ärgerlich, denn erstens hatte mein Zug so viel Verspätung, dass das Rennen noch locker in den Zeitplan gepasst hätte und zweitens haben wir so das spannendste Rennen des Tages verpasst. Pech gehabt, aber der nächste Renntag kommt bestimmt ;) 

...und daraus wurden 49 Minuten...

5 Kommentare:

  1. Ich würde mal behaupten, Boliche KONNTE dich durch diese "Mütze" überhaupt nicht hören... ;-)

    Marion

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  2. Meine Güte, welch Enthusiasmus sogar für einen Sandbahnrenntag, dass man sogar Hin- und vor allem Rückreise mit der Deutschen Bahn sowie das nervige Warten auf frostigen Bahnsteigen in Kauf nimmt. Dass man sich dann aber vor dem Rennen mit den nach Klasse besten Startern vom Acker macht, bleibt mir ein Rätsel (vermutlich hätte ich allerdings eh nicht so lange ausgehalten, dass es dann ein so packendes Rennen werden würde, konnte ja niemand ahnen.

    OV

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  3. Ich muss gestehen, dass ich mich auch ein bisschen geärgert habe, als ich in Duisburg wartend auf dem *Fäkalwort*-kalten Bahnsteig stand und die SMS von Marion gelesen habe. Und dem Foto bei Klaus Tuchel nach zu urteilen, gab es interessante Ehrenpreise ;)

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  4. DorSmund is bestimmt ne schöne Stadt, nur wo liegt die??

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  5. Keine Ahnung. In Anbetracht der Tatsache, dass beim Zug davor Herne Herme hieß, würde ich mal sagen, dass das Teil ne Macke hatte :D

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