Sonntag, 6. Februar 2011

Wind, Wurst und Wetterfolge - Sandbahn in Dortmund

Schön war es heute mal wieder in Dortmund auf der Bahn! Acht Rennen standen auf dem Programm und wir zogen es bis zum (bitteren) Ende durch. ;) Immerhin meinte es das Wetter besser mit uns als erwartet. Kein Regentropfen traute sich, entgegen der Vorhersagen, vom grauen Dortmunder Himmel. Die Temperaturen waren mit knapp 10 Grad sowieso ganz angenehm, nur der starke Wind machte das Ganze etwas unangenehm, sodass wir irgendwann doch dankbar um die beheizte Tribüne waren. Der Besuch war mittelmäßig, ich würde mal sagen, sandbahntypisch.

Das erste Rennen war gleich schon mein persönliches Highlight. Sechs Dreijährige maßen sich im Dortmunder Sandkasten. Und auch wenn wohl eher kein Pferd dabei war, was in Zukunft in den besseren Rennen für Furore sorgen wird, waren mit Lord of House und De Rigueur zwei ordentlich aussehende Pferde dabei. Die anderen konnten den beiden optisch nicht das Wasser reichen und letztlich sollten diese beiden auch die ersten Plätze belegen, mit dem besseren Ende für De Rigueur. Den imposanten Fuchs Lord of House verließen auf den letzten 200 Metern zusehends die Kräfte, sodass der Recke-Starter De Rigueur am Ende leichtes Spiel hatte. Lord of House ging meiner Meinung, die auch der Überprüfung bei der Videoanalyse hinterher standhielt, nie wie der Sieger, schwankte auf der Geraden sehr stark und behinderte dabei Papinou, was aber aber wohl nicht rennentscheidend war. Wie auch immer, die deutlich milderen Temperaturen als beim letzten Besuch ließen meine Fotolust wieder erwachen.

De Rigueur
Lord of House
Im Rennen: Noch führt Seduisant vor De Rigueur, Lord of House, Physalis und Papinou
Am Absattelring: die Herren Hofer und Ilic :D
Das zweite Rennen – Ausgleich IV über 1700m – ermöglichte spannende Beobachtungen bei den vollzählig anwesenden Schiergens. Fazit dessen war, dass Vater Schiergen bei den Auftritten seines Ältesten im Rennsattel ganz offensichtlich mitreitet :D Im Fühhring gefiel uns vor allem Mr Loire. Depeche machte ihrem Namen beim Verlassen des Führrings alle Ehre und galoppierte über den gepflasterten Weg in Richtung Geläuf. Brummer, den ich gern gesehen hätte, war leider Nichtstarter, dafür war mein ganz spezieller Freund Amarula Sunrise mal wieder am Start. Ich glaube ja immer noch an ein Zeichen, der läuft irgendwie immer, wenn ich mich auf die Rennbahn bemühe, hat dieses Jahr schon drei Mal geklappt. Daher konnte ich den Hufzustand auch wieder überprüfen... ich sag mal gar nichts... Frau Töpfer machte einem Teddybären Konkurrenz, der spätere Sieger Input ist mir nicht aufgefallen, ich habe überhaupt nur Notiz von ihm genommen, weil mir auffiel, dass ich Alexander Weis schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Vom Rennen hab ich nicht viel mitbekommen, ich war nämlich mit Beate am Geläuf zum Fotos machen :D


Input rollt das Feld von hinten auf

Rennen Nummer drei, hm, ich war am Führring, nur scheint das irgendwie nicht so hängen geblieben zu sein. An Demitrenko kann ich mich erinnern, der erinnerte nämlich an Dwemira, obwohl sie keine Geschwister sind, wie der Blick ins Programm verriet. Hampstead Heath erinnerte im Körperbau eher an einen gestandenen Hürdler oder Chaser, fiel jedenfalls ordentlich aus dem Rahmen und hätte in Gesellschaft seiner Konkurrenz auch als Warmblut durchgehen können. Den Rest der Zeit habe ich verquatscht und weniger auf Pferde geachtet. Valenzani war ohnehin turmhoch überlegen. Demitrenko besah sich von Anfang an das Feld von hinten, war aber mit großem Eifer bei der Sache, nur irgendwie langsamer als der Rest ;) Letzter wurde er jedoch nicht, auf der Geraden ließ er mit Prince of Lucky immerhin noch einen Kontrahenten hinter sich.

Vor dem vierten Rennen habe ich mir eine Bratwurst von Kratz gegönnt. War lecker! Der frische Neusser Sieger Berlino sah toll aus, genau wie Dwemira, die aussah, als sei sie imstande Bäume auszureißen, was sich spätestens dann als Trugschluss entpuppte, als sie als vorletzte durchs Ziel galoppelte. Rendimiento, der einfach kein schönes Pferd, mir aber trotzdem sehr sympathisch ist, marschierte mit Riesenschritten durch den Führring. Während Super Eagle dann als relativ souveräner Sieger ins Ziel kam, fragten wir uns dann, wie wir den eigentlich übersehen konnten. Für mich kann ich sagen, dass es einfach zu viele interessante Pferde gab. :D Tja. Aber Beate war besser als wir und hatte Super Eagle Sieg-Platz gewettet, was übrigens den Auftakt zu einer glorreichen Dreierserie darstellte, aber dazu später mehr. Als „Finanzentante“ durfte ich den Wettschein entgegennehmen und den Gewinn fürs Gedächtniskonto einstreichen, danke!

Das fünfte Rennen war mein zweites Tageshighlight. Ich fand diesen Ausgleich III sehr schwer einzuschätzen. Für mich hatten außer Lips Devil und Keydream, die dann sogar Nichtstarter war, alle eine Chance. Die mehr oder weniger aufmerksame Beobachtung der Starter am Führring gab auch keinen richtigen Aufschluss, auch wenn es Andreas Bolte gelang, seinen „etwas Bekloppten“ namens Endoran etwas kontrollierter zur Bahn zu führen. Es entwickelte sich das spannendste Rennen des Nachmittags mit einem Finish, in dem Primera Vista den Recke-Starter Bosco scheinbar noch erreichen konnte, dann aber doch nicht ganz herankam und auch noch Endoran den Vortritt lassen musste. Dabei baute Bosco einige Schlangenlinien auf der Geraden ein und geriet abwechselnd in die Spuren von Endoran und Primera Vista. Doch der Einlauf blieb unverändert und so traf auch Marions Gedächtniskonto-Wette (Bosco Sieg-Platz) ins Schwarze.

Endkampf: Bosco behauptet sich knapp vor Endoran und Primera Vista
Vor dem sechsten Rennen schauten wir ein letztes Mal am Führring vorbei, bevor wir dann auf der warmen Tribüne bei warmen Kakao landeten, wo wir uns für den Rest des Renntages auch nicht mehr wegbewegten. Ich wollte jetzt auch unbedingt was fürs Sponsoring des Rennens tun, konnte mich nur nicht entscheiden wie. Zweierwette mit Sauber-Ocareion oder Ocareion-Imasci oder Imasci-Sauber oder doch gleich eine Dreierwette. Letzteres hatte ich aber schnell ad acta gelegt, in wie sich herausstellen sollte, weiser Voraussicht, nachdem ich mir selbst prophezeit hatte „klar, und dann läuft Feather Cloud rein“. Unglaublicherweise hatte ich damit sogar Recht ;) Als wir dann schon im Warmen saßen, hatte ich mich dann doch irgendwann zur Zweierwette Sauber-Imasci hin und zurück durchgerungen, der dritte Volltreffer, meine erste gespielte Zweierwette überhaupt und gleichzeitig schraubten sich unsere Einnahmen fürs Gedächtnisrennen auf 30,30 Euro. Kreatives Sponsoring – so hat bestimmt noch keiner ein Rennen gesponsert :D, so die scharfsinnige Feststellung von Beate und Marion. ;)

Zum 7. Rennen kann ich nicht viel sagen, da saß ich gemütlich vor meinem Kakao auf der Tribüne. Avis schien jedoch auf dem Weg zum Geläuf unseren Wunsch auf den baldigen Beginn der Grasbahnsaison gespürt zu haben. Kurzerhand erledigte er sich etwas unsanft seines Jockeys Henk Grewe und düste über die Bahn davon. Zwischendurch beschloss er offenbar, die grüne Saison schon mal zu eröffnen und wechselte von Sand auf Gras. Spaß hatte der Gute dabei offensichtlich. Insgesamt drehte er gute 2 ½ Runden um die Bahn und zwar mit gespitzten Ohren im gemütlichen Canter, bis es nach einiger Zeit dann doch noch gelang, ihn wieder einzufangen. Damit war das kurze Grasbahnintermezzo (Bodenwert auf Gras geschätzt 10+ :D) auch schon wieder beendet.

Vom achten Rennen kann ich dann gar nichts mehr berichten, außer dass der Versuch, noch mehr Geld zu akquirieren, fehlschlug. Zannaber Red war der „Schuldige“, der drei Plätze weiter vorn hätte landen müssen, aber der Tag war erfolgreich genug. Wir wollen uns mal nicht beklagen ;) Davon abgesehen, schien der Dortmunder Rennverein Strom sparen zu wollen und schaltete das Flutlicht nicht ein. Das ging so gerade noch, denn es wurde zusehends dunkler. Noch mehr Verspätung hätte man sich nicht einfangen dürfen, sonst hätten sich Pferde und Reiter eventuell verirrt.


Bis zum nächsten Mal, mit schönen Grüßen von Nachtschwärmer ;)

3 Kommentare:

  1. Ich verstehe ja nix von diesem Pferdekram und ich muss gestehen dass ich den Artikel auch mehr überflogen als gelesen habe. Möglicherweise ist es mir deswegen entgangen, trotzdem: Was ist eine Sanbahn?

    Mme Withwine

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  2. Ma chère madame,
    hilft es dir, wenn ich dir sage, dass es Grasbahn- und Sandbahnrennen gibt? :D Und nun darfst du deine kleinen, grauen Zellen anstrengen und darüber nachdenken, was der Zusatz dieser Materialien wohl bedeuten mag *g* Die Fotos (ggf. auch ältere) könnten helfen :D

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