Samstag, 18. Dezember 2010

Langeais - eine letzte Tagestour

Der Abschied aus Angers rückt nun wirklich immer näher. Übermorgen um diese Zeit bin ich, wenn alles gutgeht, schon wieder zu Hause. Der morgige Tag wird dem Packen und Putzen gewidmet sein, auf dass die angeblich sehr pingeligen Putzfrauen mich am Montag in aller Herrgottsfrühe nicht noch nachputzen lassen. Ihr dürft mir gerne die Daumen drücken. Mittlerweile stellt sich auch so etwas wie Wehmut ein, nachdem ich mich in den letzten Wochen einfach nur auf Weihnachten gefreut habe. Trotzdem ist es schon schade, dass die wundertolle Zeit in Angers nun so gut wie zuende ist. 

Heute haben wir den letzten freien Samstag für eine finale Tagestour nach Langeais genutzt, nachdem wir am Dienstag ja leider nicht nach Amboise gekommen sind. Langeais mit seinen 38000 Einwohnern war sicherlich weniger spektakulär, aber wir haben dennoch einen schönen Tag gehabt. Um kurz nach 10 Uhr sind wir in Langeais angekommen. Ursprünglich hatten wir nur einen Programmpunkt für den ganzen Tag, da in Langeais nun nicht gerade der Bär steppt. Aber wie es sich für eine Loire-Stadt gehört, kann Langeais immerhin ein Château vorweisen. Allerdings schien man es darauf angelegt, den Besuchern ein möglichst orginalgetreues 15. Jahrhundert-Erlebnis zu ermöglichen, denn im Château war es nur unwesentlich wärmer als draußen (bei Temperaturen um den Nullpunkt). Wir haben uns im Schloss den sprichwörtlichen Hintern abgefroren, trotz Strumpfhose unter der Jeans. Nett war das Schloss trotzdem, auch wenn ich die starke Befürchtung habe, mir auf den letzten Drücker noch mindestens eine dicke Erkältung eingefangen zu haben *kotz*. Im Château von Langeais haben übrigens 1491 König Charles VIII und Anne von Bretagne (Herzogin des gleichnamigen Herzogtums) geheiratet. Als Resultat dieser Heirat kam die Bretagne unter den Einfluss der französischen Krone. 



Sehr fürsorglich! ;-)
Im Anschluss an die Schlossbesichtigung haben wir den winterlichen Schlossgarten unsicher gemacht, sind auf abenteuerlichen Holzgestellen herumgekraxelt und haben von einem Aussichtspunkt auf die Loire gesehen, deren Pegel langsam aber sicher wieder ansteigt. Bevor wir uns dann der Füllung der knurrenden Mägen widmeten, habe ich noch schnell meinen Spieltrieb ausgelebt ;-)

Auf dem Ding sind wir rumgeklettert. Die Mauer ist übrigens der Rest eines 994 erbauten Wachturms.
Papa, ich möchte auch so ein Baumhaus!
Lena behauptet, ich hätte Reitentzug :-D
Zum Mittagessen gab es dann in einem kleinen Lokal Omelette mit Salat (und Rotwein aus der Touraine natürlich). Joa, und dann lag noch der Nachmittag vor uns, da der einzige Zug zu einer anehmbaren Zeit zurück nach Angers um 16.25 Uhr fahren sollte - es lebe die französische Provinz augen-rollende-smilies-0001.gif von smiliesuche.de Da Langeais keine weiteren touristischen Highlights mehr bot, haben wir einen zweistündigen Spaziergang durch die Pampa gestartet. Wir haben uns nicht verirrt, obwohl wir keinen Stadtplan zu Rate gezogen haben! Dafür hatten wir unterwegs tierische Unterhaltung in Gestalt von zwei Eseln, die seit heute Florian und Gabriella heißen :-D

"Florian" - der am liebsten den Mantel gefuttert hätte ;-)
Nach einem Abschiedskaffee in Langeais musste uns die SNCF dann zum Schluss doch noch mal nerven und den Zug mit 20 Minuten Verspätung abfahren lassen. Vielleicht wollten sie uns aber auch nur wieder an DB-Verhältnisse gewöhnen, wer weiß.

2 Kommentare:

  1. Wie süß!!! Also, ich meine natürlich den Esel. ;-)

    Und Palidon (a.k.a. Monster) hat sich irgendwie schon verändert, hm? Ich plädiere dafür, dass DAS dein neues Profilfoto fürs Forum wird. Unbedingt!!!

    Komm' gut nach Hause!

    Marion

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  2. Grisella, nicht Gabriella, aber wenigstens hat er nur am Mantel gekaut und nicht auch noch meine Tasche samt Inhalt aufgefuttert. ;-) Halte weiterhin die Daumen gegen die Erkältung! :)

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