Der folgende Blogbeitrag ist ein ganz besonders vielseitiges Kerlchen. Denn obwohl der Tag (fängt bei mir mit Sonnenaufgang an) noch gar nicht sonderlich alt ist, hat sich seine Natur schon mehrfach bis zur Unkenntlichkeit verändert. So, hab ich alle verwirrt? Sehr gut. Also von vorne.
Irgendwann in grauer Vorzeit als noch die Dinosaurier die Erde bevölkerten, hatten wir uns vorgenommen, heute unsere letzte größere Tagestour zu machen. Um Geld zu sparen, waren wir sogar extra vorausschauend und hatten die Bahntickets schon einige Tage vorher gekauft, um Geld zu sparen. Soweit, so gut. Dementsprechend sollte dieser 102. Blogeintrag ein Reisebericht werden. Allerdings sind wir nie an unserem Ziel, Amboise, angekommen. Dabei hatten wir uns erfolgreich zu (fast) nachtschlafender Zeit in klirrender Kälte aus den warmen Decken geschält, uns in zahlreiche Klamottenschichten gewickelt und den Bus zum Bahnhof genommen. Da ahnten wir noch nichts von dem Kommenden. Die Anzeigetafel kündigte einen pünktlichen Zug an, alles war also gut. Der Zug fuhr auch fast pünktlich ein, wir setzten uns und dann passierte... NICHTS! 20 Minuten später bewunderten wir noch immer die wunderschöne Aussicht des angeviner Bahnhofs. So kam es zur
Metamorphose 1. Der künftige Blogeintrag änderte seine Gestalt und schlüpfte in das Gewand eines Wütenden. Ich hätte mich hier wunderbar über die französische Bahn aufregen können, da aus einer verspäteten Abfahrt dans quelques minutes nach 20 Minuten Wartezeit ein rétard indéterminé wurde. Guter Rat war teuer, zumal wir einmal hätten umsteigen müssen, wir Zugbindung hatten und außerdem noch pünktlich wieder in Angers hätten sein müssen, weil heute Abend noch die Generalprobe für das Weihnachtskonzert unseres Chores stattfindet. Plöd! Also haben wir kurzerhand beschlossen, auszusteigen und mal nachzufragen, ob man die Tickets auf einen anderen Tag umschreiben kann. Während ich gedanklich schon eine Tirade auf die SNCF formulierte, kam es zur
Metamorphose 2. Nach relativ kurzer Wartezeit am Schalter brachten wir unseren Wunsch vor. Hier dann gleich die nächste Überraschung, die sämtliche Unzufriedenheit in Sekundenschnelle auflöste. Innerhalb von 2 Minuten zahlte uns der französische Bahn-Angestellte den kompletten Fahrpreis anstandslos zurück. Damit hatte sich SNCF eindeutig direkt wieder rehabilitiert, zumal das Chaos anscheinend auf einen TGV zurückzuführen war, der die Gleise wohl irgendwie beschädigt hatte und daher eher das Resultat höherer Gewalt war. Die Unzufriedenheit richtete sich daher in der Folge eher in Richtung Deutsche Bahn. Nicht, dass das irgendetwas neues wäre...
Metamorphose 3
Also war umplanen angesagt. Der Blogbeitrag sollte nun eine Vorschau werden. Leider mussten wir die Tour nach Amboise letztendlich jedoch komplett canceln, erstens weil wir nicht mehr viele Gelegenheiten haben, zweitens wegen dämlichen Zugzeiten an den verfügbaren Tagen und drittens hatten wir beide nicht mehr genug Geld auf unseren französischen Konten, argh.
Somit kam es dann zur Metamorphose 4. Aller Voraussicht nach werden wir Amboise nun nicht mehr besuchen und können daher leider auch nicht den Ort kennenlernen, an dem niemand geringeres als Leonardo da Vinci (französisch ausgesprochen wird übrigens "d'Vähnßieh" daraus ) seine letzten Lebensjahre verbracht. Da wird uns also nichts anderes übrig bleiben, als noch einmal wieder zu kommen, dann aber definitiv mit Auto!!! Der Geist da Vincis hätte allerdings trotzdem heute gern die SNCF überkommen können, sodass entweder das Chaos verursachende Problem in Windeseile hätte gelöst werden können, oder aber gar nicht entstanden wäre
Um diesen Blogeintrag nicht ganz bilderlos zu beenden, muss es dann noch noch eine Metamorphose 5 geben. Hiermit wechsle ich dann das Thema und schiebe ein paar Beweisfotos vom angeviner Möchtegern-Weihnachtsmarkt am Samstag ein.
Hier gabs mehr oder weniger deutsches: Lebkuchen, Gewürzbrot, Stutenkerle (aus Brioche-Teig *umfall*) und Christstollen zu horrenden Preisen, z.B. ein kleiner Stollen 9 Euro... |
Wollen wir wetten der deutsche Lidl-Stollen für 2,49 schmeckt auch nicht schlechter als der für neun Euro? ;-)Berichte mal nach der Weihnachtsfeier. Das Baguettefoto ist allerdings immer noch herrlich, es leben die Stereotypen.
AntwortenLöschenAch und wollen wir wetten, dass Leo sich zusammen mit Dionysos und Petrus Glühwein reinzieht und deshalb keine Lust hatte zu helfen? Weswegen sonst sollten wir heute strahlenden Sonnenschein haben, Petrus ist hundertpro in weinseliger Lächellaune...
Mann ey, Leo... ich hab doch glatt 2 Minuten gebraucht, bis ich das gecheckt habe :-D
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