Sonntag, 21. November 2010

Nikó conquerit... Les 72 Heures du Pays de la Loire (54)

Ich gebe zu, der Titel des Blogbeitrages ist etwas, nunja, konstruiert, aber ich kann ja nicht einfach Lena kopieren, deren Überschrift sowieso unübertrefflich ist Cooler Titel - Klick mich! Aber ich muss ohnehin etwas weiter ausholen, da ich vor lauter Pferde ja mal wieder zu nichts anderem gekommen bin ;-) Aber das müsst ihr aushalten, normal ist ja ohnehin langweilig.
Nikó conquerit Le Mans
Damit ich mir nicht wieder anhören muss, meine Blogbeiträge seien zu lang, versuche ich mal zum Punkt zu kommen. Für Freitag hatten wir uns eine Tour in das Zentrum des französischen Motorsports vorgenommen. Nicht, dass ich mit Rennwagen und Motorrädern viel am Hut hätte, aber Le Mans liegt nun einmal in unserem Radius für Tagestouren. Wir haben uns aber auch auf die Innenstadt beschränkt, wo die enge Beziehung zum Motorsport zwar nicht zu übersehen waren (z.B. Denkmäler für die Sieger der 24 Heures du Mans), aber durchaus noch Raum für Besichtigungen anderer Art ließen. Ein absolutes touristisches Highlight ist die Stadt nicht wirklich, in der Innenstadt verschandeln leider einige Bausünden das Bild. Mein Favorit war das alte Stadtviertel La Plantagenêt, das sich durch viele enge, mit Kopfsteinpflaster versehen Gassen und alte Fachwerkhäuser auszeichnet. Dort hat man es glücklicherweise sein gelassen, Gebäude im Stil der 60er/70er Jahre dazwischen zu klatschen. Bis wir in dem Viertel ankamen, war es allerdings fast schon Mittag, weil wir uns auf der Suche nach dem Office de Tourisme ein wenig verlaufen hatten. Zu unserer Verteidigung sei gesagt, dass wir auch keinen Stadtplan hatten (ohne Drucker ist es manchmal ganz schön schwierig). Relativ ungeplant haben wir uns dann auch ein etwas umfangreicheres Mittagessen gegönnt, aber bei dem Angebot eines Mittagsmenüs für 12 Euro, bestehend aus Salat, Hauptgang, Dessert und Kaffee, konnten wir nicht vorbeigehen - zum Glück. Der Salat war schon köstlich, der Hauptgang, bei mir bestehend aus Wachtel am Spieß und Saisongemüse, sprich Kürbis, Kohlrabi etc. und Kartoffeln, war noch besser. Sowas werde ich zu Hause vermissen. ;-) 
Am Nachmittag haben wir dann noch ein paar Kirchen besichtigt und ich habe meine neue Lieblingskirche in Frankreich gefunden, bevor wir dann rechtzeitig zum Einbruch der Dunkelheit den Zug zurück nach Angers genommen haben.
Le Mans - die Kathedrale. Erinnert mich ein bisschen an Barcelona, ein ganz anderer Stil als die typischen Kathedralen hier.
Kathedrale von innen, ich mag den Altar
Yeeha! :-)
Sie lieben ihn wirklich...

Meine neue Lieblingskirche: Notre Dame de la Couture

Die Krypta, ich finde sie absolut toll!
Gestern stand bei mir als allererstes ein Frisörbesuch auf dem Programm. Der war auch dringend nötig - der Nachteil bei Kurzhaarfrisuren halt. Am Nachmittag war dann ein absolutes Muss an der Reihe, der Besuch bei Cointreau. Lustigerweise wusste ich vor meinem Auslandssemester gar nicht, dass Cointreau aus Angers kommt, obwohl ich den Likör schon kannte (und nein, nicht aufgrund eines bestimmten, in einer amerikanischen Fernsehserie vorkommenden Cocktails). Die 2 Stunden bei Cointreau haben sich wirklich gelohnt, ich habe schon 8,80 Euro für weniger lohnenswerte Sachen ausgegeben. Zunächst einmal waren sowohl die Führung als auch die Räumlichkeiten richtig gut gemacht. Gut, der Film, der zu Beginn der Führung gezeigt wurde, war für meinen Geschmack etwas zu viel Werbung und etwas zu wenig Geschichte, aber das hielt sich noch im Rahmen. Wirklich hochinteressant war dagegen die Führung durch das Werk. Leider stand die Produktion, war ein Samstag, aber andererseits wäre es sonst wohl doch etwas laut und vor allem heiß dort drin gewesen. Einen Raum gab es, in dem die Geschichte des Familienunternehmens dargestellt wurde. Kleine Info: Cointreau gibt es seit mittlerweile 150 Jahren, dabei war die Firma immer im Familienbesitz, wobei der Hauptsitz auch schon immer in Angers war. Zum Schluss der Werksführung ging es noch durch die Abfüllungshalle, bzw. durch einen Korridor oberhalb davon, der mit Werbeplakaten aus 150 Jahren geschmückt war - sehr interessant. A propos Werbeplakate, manchmal haben die Franzosen einen an der Waffel. In Frankreich ist nämlich Alkoholwerbung mit Personen verboten, soll heißen, eine (bekannte) Person darf keine Marke repräsentieren. Ah ja... ohnmacht-smilies-0001.gif von smiliesuche.de
Natürlich verließen wir Cointreau nicht ohne eine Degustation. Wer aber gedacht hatte, er bekäme nur ein kleines Gläschen Cointreau in die Hand gedrückt, sah sich getäuscht. Zwar gab es auch Cointreau pur, aber das war längst nicht alles. An einem Tisch platziert (inklusive Namenskärtchen) gab es zudem noch zwei Cocktails mit Cointreau zu trinken. Während des Genießens konnte man den ziemlich aufschlussreichen Ausführungen des - zugegebenermaßen ziemlich schnuckeligen - Barkeepers lauschen. biggrin.gif von smiliesuche.de

Bei Cointreau: Die Hauptzutat sind natürlich Orangen, bittere und süße

Corporate Design ;-)

Heute war dann mehr oder weniger Faulenzen angesagt, naja und solch notwendige, aber langweilige Dinge wie Wäsche waschen etc. Dafür gings dann heute Nachmittag aber doch noch für gut zwei Stunden hinaus in das ungemütliche, regnerische Novemberwetter. Zu sechst, mit ein paar Franzosen nämlich, waren wir auf der Foire St. Martin, auch Fête Lorraine genannt, was eine dreiwöchige Kirmes in der angeviner Innenstadt ist. Sagen wir mal so, mein Mageninhalt wurde ordentlich vermischt :-D Ich gehe ja fast überall mit hinein, aber manchmal ist es besser, wenn man vorher nicht weiß, was einen in diversen Fahrgeschäften erwartet... Aber war lustig - auch wenn Lena manchmal recht laut und quietschig neben mir wurde lachende-smilies-0026.gif von smiliesuche.de Und um nochmal zum Thema Franzosen und Alkohol zurückzukommen. Wir haben uns sowohl über die geringe Anzahl von Fressbuden mit herzhaften Speisen im Angebot als auch über die Abwesenheit von Getränkeständen gewundert. Die Erklärung für das letztere Phänomen ist recht simpel: Auf einer Kirmes mit Achterbahnen ist de Ausschank von Alhohol verboten. Ooookay... Aber immerhin, es gab gebrannte Mandeln und wie lecker die waren, demonstriert am besten Niko:

Mjam!
Aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!!!!! ;-)
Tatiana, Steeve, Violaine, Lena und ich (von oben links bis rote Jacke :-D)

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